Archiv der Kategorie ‘Wahnsinn‘


Ist Gott ein Arschloch?

03.01.2007 10:22

Wenn man jemand kennenlernt, dann hat man ja meistens einen ersten Eindruck, der sich zumindest bei mir recht häufig auch dann noch als zutreffend herausstellt, wenn man den jenigen besser kennenlernt. Interessant sind dabei die Fälle, so man nach 3 Sekunden schon weiß, dass das ein Arschloch ist. Ich habe festgestellt, dass ich mich da sehr selten täusche (Buchtip: Warum ich fühle, was du fühlst Joachim Bauer, ISBN-13: 978-3-453-61501-4).

Dabei kommt man zwangsweise zu folgenden Überlegungen: Wenn ich jemand für ein Arschloch halte, dann wird das meistens von Leuten bestätigt, mit denen ich sehr gut zurechtkomme. Wenn ich nun mich bei 2 Menschen genötogt sehe, diese in diese unrühmliche Kategorie einzuordnen, stellt sich mir die Frage, ob die sich gegenseitig auch so einordnen, oder ob die hervorragend miteinander auskommen.

Nun sollte man ja vorsichtig sein, wenn man mit solchen Einordnungen um sich schlägt. Wer sagt denn, dann man nicht selbst das größte Arschloch ist. Ich versuche dem Ganzen dann damit eine gewisse Objektivität zu verleihen, in dem ich mir vorstelle, die Rollen wären vertauscht: „Was ich selber denk und tu, trau ich auch dem andern zu.“.

Es gibt da bestimmte Dinge, an denen ich sehr gut festmachen kann, ob ich mit einem Menschen gut auskomme oder nicht. Die Dinge unterscheiden sich sicherlich in der Wichtigkeit von Mensch zu Mensch. Aber bestimmte Verhaltensweisen stossen bei recht vielen Menschen auf Ablehnung.

Wenn ich mich so umschaue und sehe, was alles so durch Menschen an Menschen begangen wird, dann stellt sich mir die Frage, ob ich mit Gott, sofern es einen gibt, denn überhaupt auf der gleichen Wellenlänge liegen würde. Ich sterbe, stehe (hoffentlich, obwohl ja vermutlich nur durch die Kirche überhaupt das Schreckensszenario der Hölle aufgebaut wurde) vor dem Himmelstor. Gott kommt und ich denk mir so: „Ach Du schei.. ein Arschloch.“

Ich hoffe doch nicht, aber dann frage ich mich manchmal ernsthaft, warum das Leben so läuft, wie es läuft. Ist das alles ein großes Experiment? Vielleicht gibt es keine Hölle und Gott ist es relativ egal, was wir hier auf der Erde so treiben. Er hat den Spass an diesem Spielzeug verloren. Es ist ja auch schon alt und abgegriffen. Irgendwann geht es eh kaputt.

Vielleicht gibt es keinen Himmel oder er ist bereits voll. Da kam dann jemand auf die Idee der Wiedergeburt?

Ein System ist nur von außen erklärbar. Also warte ich geduldig, bis ich dich Chance auf eine Außensicht erhalte.

Auf-die-Ampel-Zuroller

19.12.2006 08:31

In den letzten Tagen ist es mir wieder mehrfach passiert. Die Ampel ist rot. Die Schlange ist lang und der vor mir rollt in Zeitlupe auf die Ampel zu (da sind mir Fälle begegnet, wo jemand bestimmt 50 bis 100m in Schritttempo auf die Ampel zugerollt ist).

Ja. Wir sind uns einige, dass es wenig Sinn macht, vor einer Ampel eine Vollbremsung hinzulegen. Aber dummerweise ist dieses Heranrollen vermutlich genau das Gegenteil. Man bewegt sich ja nicht in einem Stau, sonder die Ampel hat die Fahrrichtung definitiv gesperrt. Oft genug bleibt das entsprechende Auto mit einer Riesenlücke vor sich einfach stehen (ich habe da schon Lücken gesehen, wo 2 Autos reingepasst hätten). Wenn die Ampel dann auf grün geht, dann wird auf das Fahrzeug davor aufgeschlossen. Dummerweise auch da wieder derart ungeschickt, dass man gleich wieder bremsen muss (also das Fahrzeug vor mir).

Das macht alles keinen Sinn. Schlimmer noch. In einer Stadt sind die Ampeln meist so angelegt, dass man eh an zwei bis drei Ampeln hintereinander steht. Wenn man dann im zähen Verkehr auf die Kreuzung auffährt und noch der Meinung ist, dass man da auch wieder runterkommt, dann kann einem so ein Auf-die-Ampel-Zuroller einen ordentlichen Strich durch die Rechnung machen.

Eine Ampel ist kein Stau. Also bitte den Verkehr nicht aufhalten und zügig fahren.

Der Untergang ist nahe!

17.12.2006 19:29

Es ist Sonntag. Der Tag an sich ist bisher nicht schlecht gewesen. Morgens war das Wetter noch besser. Aber Regen am Nachmittag ist ja auch nicht soo schlimm. Nichts deutete darauf hin, dass sich an diesem Sonntag abend etwas ganz furchtbares zutragen wird.

Galileo spezial – Apokalypse – Wann kommt der Todesmeteorit?

Aha. Denke ich mir, das wird jetzt wieder eine Sendung über Meteoriten. Jaja. Die Gefahr bestehe immer, und die Auswirkungen sind auch unglaublich schrecklich. Doch dann..

„bla bla bla.. machten eine schreckliche Entdeckung. Am bla bla 2029 kollidiert die Erde mit einem Asteroid… bla bla..“

Ich war verwundert, sollte so ein wichtiges Ereigniss an mir vorbeigegangen sein? Lebensversicherung relativ unnütz? Rentenbeiträge bis 2029 gesichert? Schon das zweite mal wünschte ich mir google und wikipedia neben den Fernseher. Gut.. die paar Meter schaffe ich auch noch. Hmm.. hallo google .. sag mal was zu „galileo meteorit 2029“ .. und siehe da, es sprudelte nur so raus.

Da gab es dann Foren, wo dieses Thema mit ähnlicher Verwunderung diskutiert wurde. Noch schnell ein Link zu wikipedia und siehe da, der ausführlichere Text zu diesem Thema (zu diesem Zeitpunkt hat ein ganz schlauer den Artikel vandaliert, ein paar Sekunden später war aber wieder alles in Ordnung). Was lese ich da?

Durch die große Annäherung im Jahr 2029 ist die Bahnberechnung in der Folge mit größeren Fehlern behaftet, ein Einschlag auf der Erde im Jahr 2036 oder 2037 kann daher noch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Man geht aber davon aus, dass die Restwahrscheinlichkeit für einen Impakt von derzeit etwa 0,002% durch weitere Beobachtungen des Asteroiden nach der Annäherung im Jahr 2029 beseitigt werden kann.

Hmm.. Annäherung. Restwahrscheinlichkeit. Das hört sich dann doch etwas anders an, als bei Galileo. Das war ja auch nicht anders zu erwarten. Aber das Highlight waren eigentlich die Begründungen und Sprüche, die da gefallen sind:

Irgendwann muss ja einmal geschehen, was Prophet Johannes vorrausgesagt hat.

Irgendwie schon bestechende Logik, oder?

Wenn die Erde einmal von einem Meteoriten getroffen wurde, dann passiert es auch noch einmal.

Ok. Das ist auf den ersten Blick möglicherweise richtig (die Aussage an sich aber recht dürftig). Auf den zweiten Blick besteht aber kein Zusammenhang durch die Häufigkeit an sich. Wenn jemand von einem Auto überfahren wird, bedeutet das nicht zwangsweise, dass es nocheinmal passiert. Außerdem gibt es auch Menschen, die niemals von einem Auto überfahren wurden.

Was haben wir also gelernt? Dass wir besser ein gutes Buch lesen. Da gibt es auch ohne Werbeunterbrechung eine Pinkelpause.

Big Brandenburg is watching you

15.12.2006 14:17

heise online – Brandenburg erhält deutlich verschärftes Polizeigesetz

Herzlichen Glückwunsch. Für alle die, die sich zurückgesehnt haben, für die damals alles besser war müssten spätestens jetzt so langsam die ersten Nostalgieausbrüche einsetzen.

So laut kann man garnicht schreien, wie es nötig wäre, um mit einem „Auuuuufwaachen“ in die privatmedial verkrusteten Ohrmuscheln der Bürger dieses Landes den Staub auf der Großhirnrinde hinwegzufegen oder zumindest aufzuwirbeln.

Der Anwaltsverein hatte bei einer Anhörung im November gewarnt, die geplanten Regelungen zum Lauschangriff und zur „vorbeugenden Telefonüberwachung“ seien „schlicht verfassungswidrig„. Brandenburg übernehme eine Regelung aus Niedersachsen, die das Bundesverfassungsgericht bereits 2005 kassiert habe.

Was ist dass den bitteschön. Steter Tropfen hölt den Stein (in dem Fall das demokratische Grundsystem)?

Gibt es eigentlich strafen dafür, wenn man sich verfassungswidrig verhält? Ich vermute nicht. Obwohl auch in dem Fall ja gelten sollte: „Unwissenheit schütz vor Strafe nicht.“ Ergänzung: „Vorsätzliches Handeln demzufolge auch nicht.“

…die Sicherheit der Bürger müsse gewährleistet werden…

Ich fühle mich sicher. Die immer weiter sinkende Kriminalitätsrate bestätigt das sogar noch auf eine relativ objektive Weise. Im Forum schrieb jemand, dass alles vemutlich anders gemeint ist. Es gehe wohl viel mehr um die „Sicherheit vor dem Bürger“.

Der Pinky und der Brain

14.12.2006 07:59

Man sieht ja kaum noch jemand, der sich die Gehörgänge nicht mit nem MP3-Player verstopft. Morgens im Bus, mittags in der Stadt, Abends im Theater (Floskelalarm!).

Mal angenommen, dass unterschwellige Botschaften funktionieren. Dann wäre es ein Kinderspiel, so etwas auf so ziemlich jeden Player in diesem Lande zu bekommen, in dem man es kostenlos als MP3 anbietet.

Und was machen wir morgen, Brain? …


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