Der Untergang ist nahe!

17.12.2006 19:29

Es ist Sonntag. Der Tag an sich ist bisher nicht schlecht gewesen. Morgens war das Wetter noch besser. Aber Regen am Nachmittag ist ja auch nicht soo schlimm. Nichts deutete darauf hin, dass sich an diesem Sonntag abend etwas ganz furchtbares zutragen wird.

Galileo spezial – Apokalypse – Wann kommt der Todesmeteorit?

Aha. Denke ich mir, das wird jetzt wieder eine Sendung über Meteoriten. Jaja. Die Gefahr bestehe immer, und die Auswirkungen sind auch unglaublich schrecklich. Doch dann..

„bla bla bla.. machten eine schreckliche Entdeckung. Am bla bla 2029 kollidiert die Erde mit einem Asteroid… bla bla..“

Ich war verwundert, sollte so ein wichtiges Ereigniss an mir vorbeigegangen sein? Lebensversicherung relativ unnütz? Rentenbeiträge bis 2029 gesichert? Schon das zweite mal wünschte ich mir google und wikipedia neben den Fernseher. Gut.. die paar Meter schaffe ich auch noch. Hmm.. hallo google .. sag mal was zu „galileo meteorit 2029“ .. und siehe da, es sprudelte nur so raus.

Da gab es dann Foren, wo dieses Thema mit ähnlicher Verwunderung diskutiert wurde. Noch schnell ein Link zu wikipedia und siehe da, der ausführlichere Text zu diesem Thema (zu diesem Zeitpunkt hat ein ganz schlauer den Artikel vandaliert, ein paar Sekunden später war aber wieder alles in Ordnung). Was lese ich da?

Durch die große Annäherung im Jahr 2029 ist die Bahnberechnung in der Folge mit größeren Fehlern behaftet, ein Einschlag auf der Erde im Jahr 2036 oder 2037 kann daher noch nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden. Man geht aber davon aus, dass die Restwahrscheinlichkeit für einen Impakt von derzeit etwa 0,002% durch weitere Beobachtungen des Asteroiden nach der Annäherung im Jahr 2029 beseitigt werden kann.

Hmm.. Annäherung. Restwahrscheinlichkeit. Das hört sich dann doch etwas anders an, als bei Galileo. Das war ja auch nicht anders zu erwarten. Aber das Highlight waren eigentlich die Begründungen und Sprüche, die da gefallen sind:

Irgendwann muss ja einmal geschehen, was Prophet Johannes vorrausgesagt hat.

Irgendwie schon bestechende Logik, oder?

Wenn die Erde einmal von einem Meteoriten getroffen wurde, dann passiert es auch noch einmal.

Ok. Das ist auf den ersten Blick möglicherweise richtig (die Aussage an sich aber recht dürftig). Auf den zweiten Blick besteht aber kein Zusammenhang durch die Häufigkeit an sich. Wenn jemand von einem Auto überfahren wird, bedeutet das nicht zwangsweise, dass es nocheinmal passiert. Außerdem gibt es auch Menschen, die niemals von einem Auto überfahren wurden.

Was haben wir also gelernt? Dass wir besser ein gutes Buch lesen. Da gibt es auch ohne Werbeunterbrechung eine Pinkelpause.


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