Archiv der Kategorie ‘Wahnsinn‘


Ich habe keine Angst vor Terroristen!

05.02.2007 17:22

Ich habe vielmehr davor Angst, dass mit dem Totschlagargument "internationaler Terrorismus" jede sachliche Diskussion um die Freiheit jedes einzelnen derart plattgeklopft wird, dass wir nunmehr nicht mehr darum feilschen, ob Terrorismus wirklich eine Gefahr darstellt, sondern welche persönlichen Informationen nicht dem Staat ausgeliefert werden sollen. Und "ausgeliefert" passt dadurchaus auch noch in einer zweiten Hinsicht.

Doch worum geht es eigentlich? Dazu sei jedem der Artikel auf heise.de angeraten.

Mich beschleicht beim Lesen des Artikels zunehmend das Gefühl, dass es eine große Interessengruppe gibt, die alles, was möglich ist, überwachen möchte. Nun kann man argumentieren, dass das ja alles durchaus berechtigt ist. Und wer nichts zu verbergen hat (Totschlagargument), der hat auch nichts zu befürchten.

Auf der anderen Seite der Leitung sitzen dummerweise auch nur Menschen. Der Mißbrauch war in der Vergangenheit z.B. dadurch eingeschränkt, dass es zum Teil nur sehr wenige Daten gab und diese dann auch nicht in einem System vorrätig waren.

Was garantiert mir denn die zweckgerichtete Verwendung meiner Daten? Wer kontrolliert die Kontrolleure? Wie wird Mißbrauch verhindert? – Nichs und niemand. Wir klären erstmal, dass wir alle Daten haben möchten ohne zu definieren, wie der Zugriff erfolgt. Das an sich würde ja erstmal nur zu minder schweren Kopfschmerzen führen, wenn nicht schon im Vorfeld so treffende, scharf abgegrenzte Argumente wie "internationaler Terrorismus" und "das Internet als Universität für Terroristen" gefallen wären.

Zitat: Zu den weiteren dringlichen Punkten zählte Freiberg "die Beseitigung der Behinderungen für eine effektive Bekämpfung des internationalen Terrorismus durch das bestehende Datenschutzrecht".

Sollten die Alarmglocken nicht schrill klingeln, wenn der Datenschutz (der schützt den Bürger) der Bekämpfung des internationalen Terrorismus im Weg steht? Wer annimmt, dass sich ein Terrorist nicht auf die geänderte Situation einstellen wird, der ist reichlich naiv. Das was dann unterm Strich übrig bleibt ist ein massiver Einschnitt in die Freiheit jedes einzelnen. Und dieser Schritt wird nicht zurückgenommen, denn was einmal vorhanden ist, wird nie wieder abgeschaft.

Bedrohlich daran ist die Grundeinstellung einiger Personen zu elementaren Dingen wie der Freiheit. Dazu ein Auszug aus einer anderen Meldung auf heise.de:  

Schäuble betonte bei der lebhaften 2. und 3. Lesung der Gesetzesentwürfe, dass "der Staat die Aufgabe hat, seine Bürger zu schützen" und dies mit besseren Möglichkeiten zur Prävention mache. Dies sei "konstitutiv für das Abendland". Der freiheitliche Rechtsstaat müsse in der Lage sein, seinen Bürgern Sicherheit zu gewährleisten, "sonst würde am Ende die Freiheit gefährdet". Der Innenminister kehrte damit eine oft Benjamin Franklin, einem der Gründerväter der USA, zugeschriebene und nach dem 11. September 2001 oft zitierte Weisheit um: "Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben – und verdienen es auch nicht."

Mir läuft es kalt den Rücken runter, wenn ich Hr. Schäuble so reden höre. Nicht das wir uns hier falsch verstehen. Die Aussage von Hr. Schäuble ist eine grundlegend andere, als die von Benjamin Franklin. Denn die Freiheit ist dann längst schon nicht mehr da, die wurde abgeschafft. Dann ist sie natürlich auch nicht mehr gefärdet.

Ich habe Angst vor Leuten, die auf Terrorismus mit Überwachung antworten. Denn das ist mit Sicherheit die falsche Antwort. Ich empfehle jedem 1984 von Orwell. Wenn ihnen das bekannt vorkommt, dann sag ich nur: "Nur noch ein bischen. Gleich sind wir da."

 

Kriminalstatistik Politik

31.01.2007 09:25

Am 26.01.2007 war auf heise.de von einem Mitglied der JU zu lesen, der mit den Adressdaten der politischen Gegner bei e-bay Konten eröffnet hat und diese dann mißbraucht hat, um den entsprechenden Personen gezielt zu schaden.  Dummerweise war er nicht besonders schlau. Er hat sich ja irgendwie erwischen lassen.

Schlechte Menschen gibt es überall. Aber um anderen Menschen absichtlich (vorsätzlich nennt sich das glaub ich) zu schaden, zeugt in meinen Augen dann schon von recht hoher krimineller Energie. Ich weiß ja nicht, was man in der JU alles so werden kann. Aber IMHO kann es nicht besonders viel sein. Und wenn es dann im Hirn von jemanden schon wegen ein klein wenig mehr Macht zu einem derartigen Amoklauf kommt, dann frage ich mich ernsthaft, ob das Risiko das geschicktere Kriminelle in wichtige politische Positionen kommen können nicht zu groß ist.

Ich unterschätze wohl regelmäßig den Motivationsmoment Macht. Das die Aussicht auf Geld/mehr Geld kriminelle Energie anzieht, ist ja unbestritten. Aber scheinbar bedeutet Macht (und wenn sie noch so klein ist) für einige Menschen viel mehr als Geld.

Bedeutet dass alles nicht in der logischen Konsequenz, dass der Anteil von kriminellen Elementen in der Politik ähnlich hoch ist wie z.B. im Drogenmilieu? Es ist doch unwahrscheinlich, dass sich jemand, der seine Motivation aus seinen persönlichen Idealen bezieht auch nur ansatzfähig konkurrenzfähig ist und sich nicht gegen jemanden durchsetzen kann, der so machtgierig ist, wie z.B. dieses Mitglied der JU.

Last uns die Quote senken. Selbst denken und vor allem handeln ist angesagt.

Richtlinien für das korrekte Entsorgen von Verdauungsrückständen

25.01.2007 11:02

Man sagt ja immer, das der allgemeine Deutsche nicht ohne entsprechend ausführlich gestaltete Richtlinie aufs Klo gehen kann. Wenn man sich die Grussrichtlinie ansieht, die ich bei fun.drno.de gefunden habe, dann wird man darin zu 100% bestätigt. Auch wenn das vielleicht (was nicht wahrscheinlich ist) nur ein Hoax is, so wäre es in diesem Falle durchaus gut gemacht.

Das sollte mal jemand abtippen, damit man das irgendwann auch in Google finden kann.

Auszug:

Erwidert ein Grußberechtigter den Gruß eines Grußpflichtigen nicht, so entbindet dies den Grußpflichtigen nicht davon, bei abermaligem Begegnen den Grußberechtigten erneut zu grüßen.

Hurra, Deutschland.

 

 

Sie haben schlechte Karten, bitte rufen Sie an!

19.01.2007 23:11

Es ist selten, das ich mal auf Sendern hängen bleibe, die sich damit beschäftigen, sich die Leichgläubigkeit der Menschen in barer Münze auszahlen lassen.

Keine Ahnung, wie das gerade heißt, aber neben Olga, Natascha, Sabrina gibt es noch eine PC-Astro-Beratung, bei der alles irgendwie gut ausschaut. Standardantwort der Anrufer: "Aha, aha.".

Interessant an der Show: die doch sehr präzisen Angaben. "Ihr neuer Job dann im Mai und dann aber mit wenig Stunden anfangend", "Also ihr Mann, wird alles gut. Entschuldigung, das ich so direkt bin. Bitte nicht übel nehmen, aber das war ein rein sexuelles Problem."

Klick klick klick, die Geburtszeit, Geburtstag und Wohnort und schwupps ein so genauen Zukunftplan, wie sie es selbst nicht hätten besser planen können.

"Monika, ich brauche aber eine genaue Uhrzeit. Währen Sie mit 15:00 einverstanden? Sie bekommen Krebs und sind morgen tot. Ups bin verrutscht, ne ne, Sie werden im Sommer jemand kennenlernen."

Schön auch: "Wählen Sie sich schon immer WÄHREND der Beratung ein."

Oder: "Telefonnumer abschreiben und zur Seite legen, weil man nie weiß, wann man das brauchen kann,… nach dem aufstehen, am Abend…"

Toll auch die anderen Berater: Ich bin Olga/Sabrina/Lorelei …. , ich habe Engelskontakte/Jenseitskontage bin Hellseher/Medium und lege Mickeymousekarten oder sonstigen Unfug, sehe natürlich aus wie die Hexe von Hänsel und Gretel. Aber egel, hauptsache Sie rufen an. Ich ziehe mich nicht aus.

"Guten Abend, wie kann ich Sie abzo… ähm beraten."

Wie sagt die eine gerade: "Dann gehen Sie raus." Äääh….

Bücher auf die Barikaden

11.01.2007 07:45

Ich sitze in der Stadtbibliothek. Plötzlich ertönt ein Gong, wie ihn ein Theater gut gebrauchen könnte.

Dann eine Durchsage:

Den Lesesaal besetzen!

Offensichtlich war ich aber nicht der einzige, der der Aufforderung nicht mit Säbelrasseln und lautem Geschrei gefolgt ist.


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