Archiv der Kategorie ‘Wahnsinn‘
13.03.2007 18:31
Gerade fällt mir auf, das im Bus (und das betrifft vermutlich alle, weil mir keine Gegenbeispiele einfallen) nicht "Bus hält" steht, wenn man den Haltewunsch betätigt. Da steht: "Wagen hält".
In dem Fall kommt es vermutlich nicht mal aus dem Englischen, denn da heißt es ja "Bus Stop". Merkwürdig. Vielleicht kommt es ja noch aus der Zeit, wo man per Kutsche unterwegs war. Ich dachte allerdings, das man ab und zu solche Bezeichnungen den aktuellen Umständen anpasst, so wenigstens alle 50 Jahre mal wieder.
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Wahnsinn,
12.03.2007 16:09
Ich fahre Bahn. Schon seit langer Zeit, oft, gern und gerade eben. Man bekommt so einiges mit und sieht, wie sich die Bahn verändert.
Seit einiger Zeit werden die Online-Tickets gescannt und man kann mit Kreditkarte zahlen. WLAN in Bahnhöfen begegnet man auch zunehmend und man kann sich sein Ticket aufs Handy schicken lassen. Alles sehr interessante Entwicklungen, alles recht neu und modern.
Doch dann erblickt man hier und da aus Zufall so ein merkwürdiges Teil, was wie eine Taschenlampe aussieht. Mann erinnert sich an Kindertage, wo auch ich eine Taschenlampe hatte, bei der man 3 verschiedene Farbfolien mit einem Schieber vor die Lampe brachte.
Genau so ein Teil hat die Schaffnerin da in der Hand. Und es sieht auch so aus, als ob sich da seit Jahrzehnten nichts geändert hat. Keine LED's, olle Batterien und die selben Farbfolien mit Schiebemechanismus.
Wird diese Taschenlampe über Generationen vererbt? Ist es die gute, alte Wertarbeit, die diese Lampe am Leben hält? Gibt es das Teil noch zu kaufen und hat man eine Garantie auf Lebenszeit?
Es kommt mir so vor, als ob für diese Teil die Entwicklung eingefroren wurde. Da kann man von Glück reden, das beim Errechnen des Ticketpreises nicht noch ein Rechenschieber bemüht wird.
Wie auch immer diese Lampe in bahninternen Kreisen genannt wird, es wird Zeit für eine Version 2.0.
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Wahnsinn,
11.03.2007 15:55
Im Zeitschriftenladen im Bahnhof liegen ja üblicherweise auch Sudoku-Heftchen aus. Ich kann zwar sowieso nicht nachvollziehen, wie man mehr als ein paar Stück davon ausfüllt und der Anreiz bestand recht schnell nur noch darin, die eigene Geschwindigkeit zu steigern.
Doch im Buchladen lagen dann tatsächlich verschiedene Sudoku-Bücher vom selben Anbieter aus. Die Bücher unterschieden sich in Sudoku grün, gelb und rot – vermutlich ein Schwierigkeitsgrad bezeichnend.
Frage: Hat sich da jemand hingesetzt und sich die Sudokuvarianten angesehen und sortiert? Wenn jemand ein Buch herausbringt, das folgenden Titel trägt: "Sudoku selbst gemacht", dann hat diese Buch nur eine Seite, denn das "Herstellen" einer Variante ist ein sowas von einfacher und automatisierbarer Prozess, das man beim Programmieren vermutlich einschläft.
Doch dann lag neben den 3 Büchern noch ein viertes mit dem Titel: "Sudoku – Best of Sudoku".
…
Ich bin sprachlos. Wer kann denn sooooooooo blöd sein, und sich dieses Buch kaufen?
Wie bekomme ich einen Verkaufsschlager hin? Ich erschaffe ein Produkt, was den Menschen das Gefühl gibt, sie lösen da gerade ein schwieriges Problem, obwohl das Problem geradezu trivial und somit für fast jeden lösbar ist. Neben Sudoku fällt mir spontan noch ein anderes Produkt ein, was in diese Kategorie fällt: das Tamagotchi. Achja.. noch eins: Fernsehratespiele.
Gib den Menschen das Gefühl, das sie etwas können und die geben Dir dafür liebend gern Geld. Ist der Mensch nun sehr eitel oder einfach nur dumm?
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Wahnsinn,
11.03.2007 11:18
Nachdem mein Pocketweb gerade einen längeren Blogbeitrag ins Datennirvana geschickt hat, wollte ich das Teil eigentlich garnicht mehr anmachen.
Doch dann hinter mir (sitze gerade in der Bahn) folgender Dialogfetzen:
A) Also "Know-How", wie heist das?
B) Ja, das heißt "Know-How".
A) Also Know-How ist immer gut. Ist immer gut, wenn man "Know-How" hat.
Der Moment ist leider vorbei, in dem eine Grundsatzrede zu Fremdwörtern und deren Benutzung (ins besondere wenn man sie nicht versteht) die entsprechende Wirkung und Aufmerksamkeit erzielt hätte.
Die Welt ist ein Irrenhaus und ich bin mittendrin.
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Wahnsinn,
08.03.2007 17:59
Technik kann Fluch und Segen sein. Mann könnte meinen, das es nur auf die Dosisi ankommt. Ich glaube, es liegt viel eher an einem System selbst.
Das System ist narrensicher zu bedienen.
Diesen Spruch hört man oft. Genauso oft geht die Formulierung an der Realität vorbei. Hat das System dann einen eingebauten Schutz vor Narren? Und ist jeder ein Narr, der soetwas kauft und wird deshalb zu recht vom System "schlecht behandelt"?
Funktioniert, wie man es erwarten würde.
Vieles ist schneller und kleiner geworden, seit dem ich technik bewust wahrnehme. Aber weniges davon ist tatsächlich besser geworden. Vieles ist nur komplexer geworden. Dabei scheitert es nicht an den Möglichkeiten, sondern an den Ideen.
Mein erster eigener Computer war ein Amiga. Tolles Teil. Man sagt, es war seiner Zeit vorraus. Aber das ist wohl kaum mehr als eine Floskel. Es beschreibt viel mehr das ungehörte Verpuffen einer guten Idee.
Beispiel: Im Amiga steckte man eine Erweiterungskarte rein und schon lief es. Keine Treiberinstallation, keine Jumper stecken. Plug and Play im Jahre 1991. Das funktioniert so langsam mit Linux, weil die Treiber das System mitbringt. Aber das ist nicht das selbe.
Wir beschäftigen uns immer noch viel zu oft mit Systemen, die nicht einfach so funktionieren, wie man das erwarten würde. Das ist entweder Luxus oder Zeitverschwendung. Das darf man sich aussuchen.
Kategorie:
Design,
Wahnsinn,