Archiv der Kategorie ‘Marketing‘


Er lebt noch, stirbt nicht – aber bitte kein Next Uri Geller

09.01.2008 11:31

Scheinbar sind wir müde und mit dem wirklichen Leben zu beschäftigen, dass dieser Ganze Mystery-Krims-Krams immer wieder Massen anzieht, die sich das mindestens anschauen. Und dann gibt es immer leichtgläubige, die den falschen Schluss aus der Formulierung "ich kann mir das nicht erklären" ziehen und es mir "man kann es nicht erklären" gleichsetzen. Aber was sag ich, am schönsten hat es Stefan Niggermeier zusammengefasst.

Jeder kann seinem Hobby nachgehen, aber ich wünsche mir manchmal, dass nicht jeder sein abstruses Hobby in den Medien zelebriert und damit den Aufwand, um aus dem ganzen Klamauk und Unfug die wesentlichen Nachrichten herauszufiltern, wieder ein Stück erhöht. Es ist jedem freigestellt, sich Gleichgesinnte zu suchen und Komplimente im Sinne von "du bist genauso durchgedreht wie ich" zu verteilen, aber warum macht man das nicht in seinen eigenen vier Wänden oder in der Kneipe um die Ecke.

Lesen wir also besser mal wieder ein gutes Buch:) 

Triple Pay – oder wie man für die eigene Überwachung zahlt

26.11.2007 17:06

Wäre es April, würde ich nochmal genau auf die Uhr schauen, um ganz sicher zu gehen, dass heute der 1. ist. Aber es ist nicht April und wenn es nicht so traurig wäre, wär es zum schreien komisch. So bleibt nur das Schreien, denn was anderes fällt einem dazu kaum noch ein.

Man mag mich als Schwarzseher bezeichnen (ich zahle meine Gebühren, ich meine das hier im ursprünglichen Sinne). Aber ich bin nicht allein. Und es hat sich dieses mal viel schneller bestätigt, was so ein Schwarzseher wie ich oder der Bundesdatenschützer kommen sah. Die Verbindungsdaten noch nicht mal gespeichert, sondern die Speicherung nur gesetzlich verordnet, erscheint auf einmal eine Gruppierung, die bisher wenig mit dem Thema Terrorismus (der Hauptgrund für die Vorratsdatenspeicherung, wie uns glaubhaft gemacht werden sollte) gemeinsam hatte. Die Gruppe der Rechtevertreter sind (wie man es bereits vermutet hat) auch an den Verbindungsdaten interessiert. Das war auch schon immer so. Was neu ist, ist der Umstand, dass auf einmal die Länder darauf drängen, diese Verbindungsdaten den Rechteinhabern zur Verfügung stellen zu wollen.

Was für eine große Geste. Denn die muss es sein, weil die Länder ja eigentlich nichts davon haben. Es könnte ihnen relativ egal sein.

Ist ja alles nicht so schlimm, oder?

Wie man es sieht. Ich fasse mal kurz zusammen: Die Vorratsdatenspeicherung ist für das Aufspüren von Terroristen gedacht. Damit das nicht mißbraucht wird, gibt es entsprechend hohe Hürden. Diese werden für die Rechtevertreter dann wieder abgebaut. Wenn die Rechtevertreter darauf so einfach Zugriff haben, dann muss das ja auch dem Staat gewährt werden. (Frage: ab wann ist man ein Rechtevertreter?).

Aber das beste daran ist: Schlägt der Provider die Kosten für die Datenspeicherung auf den Kunden um, zahlt der Kunde drauf. Lässt er sich das vom Staat zahlen, zahlen alle drauf. (Witzig: man hat dann ne DSL Rechnung, auch wenn man kein DSL bekommen kann.) Man macht es den Rechteinhabern dadurch viel einfacher, mit dem großen Netz nach Nutzern zu fischen, die man dann belangen kann. Das Netz ist viel engmaschiger geworden, es wird mehr Fische geben.

Nicht dass ich das illegale kopieren von Musik gutheißen mag, aber das ist nur ein Symptom, nicht die Ursache, eine Reaktion auf des merkwürdige Kundenverständnis der Rechteinhaber. Und wenn sich dann einer erwischen lässt, dann hat er die Ermittlung sozusagen auch noch selbst gezahlt.  Jeder hat gezahlt. Wir zahlen unterm Strich den Rechteinhabern die Ausweitung der Möglichkeiten zur Verfolgung ihrer Interessen und bekommen als Gegenwert NICHTS.

Wenn das nicht merkwürdig ist, wer das nicht bedenklich findet, dem ist vermutlich nicht mehr zu helfen.

Love it, change it or leave it.

Kopierschutz

26.10.2007 11:09

Wieso sehen Menschen, die einen Mac besitzen immer auch gleich so aus? Ok. Ich kenne Gegenbeispiele, aber dann ist die Aussage auch nicht halb so provokant.

Jedenfalls sieht man Leuten an, was sie für ein PC-System benutzen. Mac-Nutzer sehen aus wie kleine Steve Jobs oder Agenturazubies. Linux-User sehen immer ein wenig aus wie Freaks. Windows-User immer etwas wie das proletarische Fussvolk unserer Gesellschaft. Es sei denn, sie haben einen Anzug an, dann wirken sie immer wie total wichtige aber überhaupt nicht entspannte Personen. Windows-User ohne Anzug schauen meist Filme oder spielen irgendwelche Spiele. Alle anderen geben vor, irgendwas zu arbeiten.

Aber irgendwie wählt man nicht nur das System aus, mit dem man arbeitet, sondern unterstreicht irgendwie unterschwellig durch das eigene Aussehen die getroffene Wahl. Dabei ist es ja durchaus bekannt, dass man sich z.B. seinen Haustieren (vornehmlich Hunden) oder seinem Auto im Erscheinungsbild anpasst.

Warum? Man begehrt, was man sieht? Oder entspricht das Aussehen der eigenen Einstellung und passt deshalb auch zu den Dingen, mit denen man sich identifiezieren kann? Sind wir damit doch nicht so individuell, wie wir uns das einreden?

Deckt sich eine statistische Auswertung der äußeren Erscheinung mit dem Bauchgefühl? Es wäre verstöhrend und irgendwie witzig, folgenden Dialog zu hören:

– Käufer: Ich würde gern einen Computer kaufen.

– Verkäufer: Dann hätte ich hier einen super Gaming-Laptop.

– Käufer: Ich hätte da eher an einen Mac gedacht.

– Verkäufer: Wir wissen beide, dass sie keinen Mac wollen. Es reicht vollkommen aus, wenn Sie sich einen iPod kaufen. Für ein iPhone sind sie nicht cool genug.

Ich glaube an die Individualität meiner Person. Ich glaube aber auch, dass ich mich durch das übernehmen bestimmter Ideen und Ansichten überhaupt erst entwickeln konnte. Wenn das bedeutet, dass man mir das ansieht, dann muss ich sicher damit Leben. Deshalb stelle ich meine Persönlichkeit unter Creative Commons – Attribution – Noncommercial – Share Alike. Denn das Leben ist kopieren und verbessern.

iPhone mit Preiscountdown

07.09.2007 10:08

Es ist schon erschreckend, wenn sich ein Produkt nach nur 8 Wochen mal ganz entspannt um 1/3 verbilligt. Das ist gerade für ein neues Teil wie das iPhone besonders schockierend, weil man durch die Vermarktungsstrategie vermittelt bekommen hat, dass es sich eher um ein Liebhaberstück in begrenzter Anzahl handelt.

Das Apple den Erstkäufern mit 100$ entgegenkommt, wird aber nicht alle zufrieden stellen. Es wäre an dieser Stelle eher im Sinne gewesen und würde wohl auch eher zum Image von Apple passen, wenn Sie die Differenz allen Erstkäufern erstattet hätten.

Das extrem positive Image von Apple, das dicht an einer religiös anmutenden Verehrung liegt, begründet sich erstaunlicher Weise darauf, dass Apple gute Produkte herstellt. Wenn man es ganz nüchtern betrachtet, hätten Handys, PC's und MP3-Player schon immer so funktionieren müssen.

Auf der einen Seite hoffe ich, dass man nicht irgendwann vor dynamischen Preisschildern steht und der Wert des Produktes schon wärend des Verkaufsgesprächs wieder um ein paar Euro gesunken ist. Auf der anderen Seite bleibt das komische Gefühl, dass man zuviel zahlt. Jedes mal. 

Die Wahrheit III – zu einfach

17.08.2007 10:01

Es muss wohl schon die 3. Folge sein, die einem da präsentiert wird (siehe bildblog.de). Die Gedanken, dir mir dazu durch den Kopf schossen, waren sehr naheliegend.

wahrheit III Luke's Vater

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