Spritzig

11.10.2007 13:54

(.. die Vorgeschichte ist nicht so wichtig…)

eine Frau fragte gerade im Bus ein Kind: „Weißt Du denn was Durchfall ist?“

Hallo hier, ich möchte antworten! Ich hätte da ganz tolle Ideen. Ich darf nicht? Schade!

Was soll den bitteschön so eine Frage?

Mit Fehlern zum Erfolg

11.10.2007 08:08

Die Berliner Verkehrsbetriebe möchten die Videoüberwachung ausbauen, obwohl eine Auswertung des Pilotprojektes ergab, dass die gewünschten Ziele nicht nur nicht erreicht wurden, sondern sich der erhoffte Effekt ins Gegenteil verkehrte.

Nun kann man darüber spekulieren, warum man bei solchen Informationen so eine Entscheidung trifft. Das erste, was mir dazu eingefallen ist, ist Unzurechnungsfähigkeit. Lebensphobie und allgemeine Terrorismushysterie kommt dann schon auf Platz zwei.

Interessanter ist dabei aber, das die Verkehrsbetriebe garnicht vorhatten, mit der Auswertung in eine Diskussion einzusteigen. Die Studie wurde erst öffentlich, nachdem ein Bürgerverein sich die Herausgabe eingeklagt hatte.

Eine der wenigen Situationen, in der man diese Floskel ungestraft anwenden darf: „Das hat es früher nicht gegeben.“. Die Möglichkeiten der Kommunikation unserer Zeit sind mal Fluch, mal Segen. Ich glaube nicht, das wir in der Vergangenheit weniger oft mit Falschinformationen versorgt wurden, es ist heut jedoch um einiges schwerer, die Wahrheit geheim zu halten.

Hat es also in der Vergangenheit trotzdem oder deshalb funktioniert? Ich persönlich denke: trotzdem.

Free Burma!

04.10.2007 00:01

Free Burma!

Client Side SOA

02.10.2007 09:15

Mashups sind SOA(Service Oriented Architecture)s. Das der Browser die Plattform, in dem Fall der ESB (Enterprise Service Bus) ist, ist eher Vor- als Nachteil. Wobei man eher von „Service Bus“ reden sollte, denn das „Enterprise“ bezieht sich ja nicht auf das Geschäft, sondern auf die Technologie. Und die ist wesentlich schlanker als etablierte ESB Implementierungen.

Betrachtet man die Softwareentwicklung sind klar zwei Trends zu erkennen.

Auf der einen Seite entstehen Anwendungen durch die Komposition von verschiedensten Services durch den Nutzer. Dabei kann dieser Nutzer diese Anwendungen nicht nur selbst benutzen, sondern sie auch anderen zur Verfügung stellen und sogar sein Geschäftsmodell darauf gründen.

Auf der anderen Seite werden, wenn man verschiedensten Printmedien und Consultants glauben darf, Systeme mit einer ähnlichen Architektur aber mit weit größerem Aufwand realisiert. Manchmal könnte man meinen, dass die Erfahrungen aus der Fehlentwicklung im Bereich EJB (Enterprise Java Beans) zu weit zurück liegen, um aktuelle Entwicklungen kritisch zu hinterfragen.

Dabei ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Architekturmodell für zwei verschiedene Probleme ähnlich aussieht. Das Bestreben jedes Softwareentwicklers sollte darin liegen, weniger Code zu schreiben und mehr Zeit mit Nachdenken zu verbringen. Aber genau da sehe ich ein Problem, denn aktuelle Architekturen mutieren zu Monstern, denen ein kleines „Hallo Welt“ mit unverhältnismäßigem Aufwand zu entlocken ist.

Sind Softwareentwickler ähnlich veranlagt wie Lemminge? Man muss es vermuten. Auf jeden Fall haben sie einen kleinen goldenen Hammer dabei.

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es so einfach ist, sich mit Meshups eine Anwendung zusammen zu bauen, dass man zur Umsetzung einer Geschäftsidee keine Zeile Code mehr schreiben muss, sondern sich aus dem reichhaltigen Angebot an Services bedient und einfach über ein benutzerfreundliches Interface zusammenstellt.

Everyone is a Software Architect.

Kinder sind dumm

28.09.2007 18:07

Gerade schreit ein Kind neben mir am ZOB „Papi, nimm mich hoch.“. Dabei wird es immer lauter und schreit als ob ihm das Bein abgesägt wird. Außerdem springt es immer auf und ab, wie ich das bereits mehrfach auch bei anderen Kindern beobachten konnte. In anderen Fällen verliert das Kind irgendwann die Beherrschung/Geduld und lässt der Wut freien Lauf, was sich in agressiven Bewegungen entlädt.

Ob richtig oder falsch, der Vater lässt das Kind etwas schreien und reagiert dann mit „wenn Du nicht artig bist, dann gehen wir nicht ins Kino“. Der junge lässt sich davon nicht aufhalten und plärrt weiter. Der Vater sagt darauf „Ok. Kino fällt aus.“

An diesem Punkt reagiert das Kind und sagt „Nein. Doch ins Kino.“ und geht von einer verhandlungsfähigen Strafandrohung aus.

Das ist ein klassisches Verhalten, dass ich immer wieder beobachtet habe. Die Erklärungsversuche, die bisher dafür herhalten mussten, gingen immer in die Richtung einer Grenzauslotung. Dagegen spricht meiner Erfahrung nach die Beobachtung, dass auch bei konsequenter Durchführung der angekündigten Strafe das Kind immer wieder den selben Fehler machte.

Ich bin der Meinung, das die Reife eines Kindes unabhängig vom Alter anhand des Erkennens von kausalen Zusammenhängen und der Einbeziehung derer in die Abwägung des eigenen Verhaltens bestimmt werden kann. Sicherlicht spielt Erziehung dabei eine große Rolle, aber nicht im Sinne einer Maßregelung sondern in Bezug auf das Vorleben und Anwenden einer konsequenten und damit begreifbaren (kausal schlüssigen) Erziehung.

Möglicherweise war das Kind also nicht „dumm“, sondern sich der Konsequenzen nicht bewusst.

Wer satt ist, denkt nicht.

27.09.2007 19:07

Ein altes Sprichwort vertritt die Meinung, das die Not die Erfindungsfreudigkeit erhöht. Aber man muss sich nicht immer in Not befinden, um seinen Geist auf unbekannten Pfaden spazieren zu führen.

Es entstehen in letzter Zeit immer neue Dienste und Anwendungen, die mehr oder weniger neu, mehr oder weniger nützlich sind. Einige wenige schaffen es in die Gewinnzone. Man sagt, dass sei nicht vorhersehbar. Ich bin der Meinung, dass dem nicht so ist.

Warum? Eigentlich ist es recht einfach. Man muss nur hinterfragen, ob eine Sache genügend Menschen zum Vorteil gereicht und ob mit dieser Masse ein wirtschaftliches Überleben möglich ist. Wenn etwas „perfekt“ passt, dann wird es ein Riesenerfolg, ein Knaller.

Wie findet man nun zu einer Idee, die ein Erfolg wird? Eigentlich ganz einfach: sich mal selbst fragen, was man sich wünscht. Die guten Ideen sind alle noch da, denn sonst wäre das Leben perfekt. Wer nichts mehr braucht hat Pech.

Google wird schlechter – innovationsfreies Social Bookmarking

21.09.2007 08:54

Social-Bookmarking-Dienste gibt es viele, ich persönlich benutze seit längerem erfolgreich del.icio.us. Nun bin ich von Google einiges gewohnt und die Erwartungshaltung ist vielleicht zu hoch. Bisher hat sich Google vom Wettbewerb allerdings immer dadurch abgehoben, dass die Umsetzung reibungslos funktionierte.

Bei Googles neuen Social-Bookmarking-Dienst "Shared Stuff" bin ich allerdings in zweifacher Hinsicht enttäuscht. Zum einen gab es technische Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten, zum anderen ist die Bedienung nicht so durchdacht, dass man das ganze jemandem empfehlen könnte. Es gibt zwar einen Punkt, der mir gefällt (dass man einen Link per Email verschicken kann), aber dieses Problem hat z.B. del.icio.us nur anders aber nicht schlechter gelöst.

Dabei habe ich fest damit gerechnet, dass Google so etwas anbieten wird. Als Ergebnis ist dann aber eine weitesgehend innovationsfreie Anwendungen herausgekommen – erschreckend, dass sie von Google ist. Dabei ist das Thema noch nicht mal umfassend behandelt worden.

Ich hoffe, das war nur ein Ausrutscher und kein Omen für zukünftige Entwicklungen bei Google.

Softwareentwicklung – nur noch Handwerk, keine Kunst

20.09.2007 15:45

Als ich mit Softwareentwicklung angefangen habe, gab es keine IDE oder Compiler. Meine ersten Programme schrieb ich in Basic und danach mit Basic und Maschienencode (toll. Zahlen auswendig lernen).

Irgendwann gab es dann C-Compiler und Programmieren war spannend und abenteuerlich. Mit C++ wurde es dann das erste mal kreativ und Code wurde zur Kunst. Ein Programm konnte man auf verschiedenen Wegen realisieren. Einige meiner Programme waren recht plump und andere waren unglaublich elegant (zumindest erschien es mir damals so).

Seit dieser Zeit ist Programmieren für mich ein Ausdruck von unglaublicher Kreativität. Dabei ging es manchmal um Geschwindigkeit, manchmal darum, wie man mit wenig Code sehr viel erreichen kann, manchmal auch darum, etwas anders als erwartet zu benutzen.

Reale Probleme verlangen oft nach bodenständigen Lösungen. Im Laufe des Lebens wird man immer wieder dazu gezwungen, Programme zu schreiben die Probleme lösen, die nicht besonders spannend oder elegant sind (weil die Probleme zum Teil ja schon Designfehler haben).

Immer wieder wird man mit grundlegenden Anforderungen konfrontiert, die man dann das erste mal selbst lösen muss, obwohl eigentlich alle anderen genau die gleiche Anforderung haben müssten. Besonders durch OpenSource-Projekte wurden viele grundlegenden Probleme gelöst und man findet heut zu fast jedem Problem eine passende Lösung, die man nur noch einbauen muss.

Die letzte Stufe der Entwicklung wird so langsam eingeläutet. Denn nach dem nun alle Bestandteile einer klassischen Businessanwendung vorhanden sind, beschränkt sich die Softwareentwicklung auf das Zusammenstecken und Verkleben. Das ganze nennt man „Business On Demand“ und wird zunehmend als Softwareplattform angeboten. Jetzt ist auch einem vollkommen unkreativer Geist in der Lage, eine klassische Anwendung zusammenzubauen. Das kann man vermutlich sogar bis zur Fließbandarbeit weitertreiben.

Auf der einen Seite ist es ja durchaus beruhigend, wenn wir die Herausforderungen der letzten Jahre endlich gemeistert haben, auf der anderen Seite müsste man sich gerade jetzt damit beschäftigen, über das bestehende hinauszuschauen, um eine der letzten großen Herausforderungen im Bereich Softwareentwicklung zu meistern.

Die letzte große Herausforderung – Was ist das?

Zumindest an dieser Stelle ist die Antwort ungewohnt einfach. Doch besser geht es in Frageform:

  • Wieso muss ich mich daran gewöhnen, wie der PC arbeitet?
  • Wieso funktioniert das Programm nicht, wie ich es erwarten würde?
  • Warum brauch ich unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Aufgaben?
  • Warum kann ich meine Daten nicht auf all meinen Geräten bearbeiten?

Softwareentwickler sind keine Nutzer. Aber Softwareentwickler nehmen sich selbst oft als Maßstab. Dass führt zu Produkten, die vermutlich nur „ein“ (im schlimmsten Fall „der“) Softwareentwickler bedienen kann.

Die Möglichkeit, dass der Nutzer die Funktionen, die er braucht beliebig zusammenstellen und vernetzen kann, wird zu viel interessanteren Anwendungen führen, als man sich das heute vielleicht vorstellen mag.

Aber auf alle Fälle sollte es dazu führen, dass das Geräte genau das machen, was ich möchte. Markenzeichen: Funktioniert wie erwartet.

Handy ungeeignet

19.09.2007 17:25

Ich habe gerade einen Typen gesehen, der so stark abstehende Ohren hatte, dass er (zumindest wirkte es so auf mich) Schwierigkeiten hatte, den Minilautspecher an sein Ohr zu halten und gleichzeitig ins Micro zu sprechen. Entweder es sieht schlimmer aus, als es ist oder er sollte sich ein Headset kaufen.

Vielleicht funktioniert auch ein „Ich komme dann um 11. Stop.“

Die NPD bloggt

12.09.2007 20:27

Es ist schon interessant, dass auch die NPD das Medium Blog für sich entdeckt hat. Dabei sieht alles im ersten Moment recht harmlos aus, wie man schön an einem Kommentar zu meinem Beitrag Verbote retten Leben und töten den Verstand sehen kann. Dort schreibt Thomas Kurbjuhn hinterfragend:

Für die volle Meinungsfreiheit setzt sich heute keine Partei ein, vielleicht nicht mal die NPD, weil das ja eher eine national-autoritäre denn eine liberal-nationale Partei ist. Nur leben die NPD-Jungs die Demokratie am ehesten in Deutschland, weil sie ungeachtet karrieretechnischer Folgen die vorhandene Meinungsfreiheit in vom Establishment unerwünschter Weise bis an den Rand des möglichen ausreitzen.

Man ist fast geneigt, dem Schreiber eine von der NPD unabhängige Sichtweise einzuräumen. Nunja, nur wenn man naiv genug ist. Ein mit schlagworten durchsetzter nichtssagender Text preist die NPD als letzte Bastion der Demokratie. 

Ich hätte den Kommentar natürliche einfach löschen können. Aber das wäre falsch. Denn das spielt so einer Argumentation natürlich in die Hände. Schauen wir uns doch einmal schnell an, wie denn das Meinungsbild des Schreibers sich sonst so darstellt. In dem Beitrag Bettina Tiedjen distanziert sich von Eva Herman schreibt Herr Kurbjuhn:

Die NPD dagegen macht es richtig und distanziert sich von gar nichts, nicht einmal von der ihr unterstellten Verfassungsfeindlichkeit. Genau deshalb ist sie die Partei der Wahl für mich, denn sie durchbricht mit maximaler Kraft die Selbstzerstörung Deutschlands, die sich in immer hysterischer werdenden Selbstbeschimpfungen und Meinungseinschränkungen ausdrückt.

Nun wissen wir, woran wir sind.

Wer gerne noch etwas mehr lesen möchte, dem seien folgende Referenzen empfohlen:

Was hilft? Nachdenken! 

 

 


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