Verbote retten Leben und töten den Verstand

11.09.2007 15:00

Es wäre mir neu, dass Verbote geeignet sind, leben zu retten. Diese Schlussfolgerung muss man aber ziehen, wenn Herr Frattini sich wie bei Golem zu lesen geäußert hat:

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters soll Frattini laut dieser gesagt haben, er wolle zusammen mit der Privatwirtschaft untersuchen, wie technisch verhindert werden kann, dass Menschen "gefährliche Worte" wie "Bombe" (bomb), "töten" (kill), "Völkermord" (genocide) oder "Terrorismus" (terrorism) nutzen oder nach diesen suchen.

Ich kann mir das recht gut vorstellen. Da ist jemand auf dunklen Pfaden unterwegs und er darf das Wort "Bombe" ja nicht mehr benutzen.

  • Böser Mensch: Hey Du. Ich bin so sauer, ich könnte mich in die Luft hhhhmmmhhhmmhhmm.
  • Potentieller Mitläufer: Du könntest Dich was?
  • Böser Mensch: .. in die Luft hhhmmmhhmmm. Mit einer hhmmmhmmm. Und das ganze Gesocks nehm ich dabei mit.
  • Potentieller Mitläufer: Ich versteh dich nicht. Was auch immer Du meinst, ich bin manchmal so sauer, ich könnt die alle überfahren.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand, der im Internet nach "Völkermord" sucht, sich dann sagt: "Au, ja. Dass ist ja ne prima Idee. Das mach ich jetzt gleich mal."

Die Meinungsfreiheit sieht Frattini dadurch nicht beeinträchtigt, denn Anleitungen zum Bombenbau hätten mit Meinungsfreiheit nichts zu tun, so Frattini im Telefoninterview mit Reuters. Die absoluten Rechte müssten die höchste Priorität haben, allen voran das Recht auf Leben.

Nach dem Recht auf Leben kommt in meinen Augen gleich das Recht auf Freiheit. Verbote schränken die Freiheit aller folgsamen ein. Ein Terrorist wird sich kaum einem Verbot beugen (jemanden umzubringen ist bereits verboten). Demzufolge schränke ich mit so einem Verbot die Freiheit aller Nicht-Terroristen ein, also von uns allen (für denn Fall, dass Du ein mitlesender Terrorist bist: Ich will keinem was böses. Las uns drüber reden.). Wozu brauche ich dann so ein Verbot?

Jemand der Hunger hat, hat es nicht erst, weil er etwas über Brot gelesen hat. 

 


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