Archiv der Kategorie ‘Web‘


Virtual Social Networks

14.04.2008 09:46

Ich bin ein Skeptiker. Das gebe ich offen zu. Vielleicht bin ich auch nur zu anspruchsvoll und habe zu viel Erfahrungswerte gesammelt, was dann auf das gleiche hinausläuft (Tipp: stelle zwei Behauptungen auf, dann kommt eine davon mit Sicherheit unkommentiert durch. Meist die weniger provokante… ).

Twitter habe ich mistrauisch beobachtet und mich gefragt, was das soll. Dann habe ich das ganze Thema aus den Augen verlohren, bis mich Stephan darauf aufmerksam machte. Er benutzte es einfach. Und wenn Stephan etwas benutzt, dann kann das im Prinzip nicht schlecht sein und ist auch ganz sicher keine Zeitverschwendung.

Also habe ich mich angemeldet und das ganze mal ausprobiert. Sicher könnte man die Funktionalität von Twitter auch mit einem IM-Tool erschlagen. Aber der wichtigste Unterschied liegt nicht in der Technologie, sondern in der Art der Kommunikation. Es ist weitestgehend ein Monolog, der nicht der vollständigen Aufmerksamkeit bedarf. Man könnte da sehr einfach argumentieren, dass ein Monolog, den man nicht lesen muss fast vollständige Zeitverschwendung ist. Aber das trifft nicht.
Die wichtigste Funktion von Twitter liegt in der Schaffung von Nähe, die gerade in verteilten sozialenen Netzwerken wenig ausgeprägt ist. Früher saß man im selben Raum und konnte mal einfach einen Satz in die Runde schmeißen und alle wußten, wie es einem geht. Genau das selbe macht man mit Twitter.

Das bedeutet nicht, das soetwas jeder braucht. Aber man kann manche Dinge erst bewerten, wenn man sie ausprobiert hat. Also viel Spaß.

Telebid Rechner

30.01.2008 15:06

In den letzten Tagen bin ich über www.telebid.de gestolpert. Eine interessante Auktionsplatform dachte ich mir, bis ich mir erklären ließ, wie das funktioniert. Als ich mir dann so die eine oder andere Auktion angesehen habe, musste ich feststellen, dass ich es entweder nicht verstehe, warum manche ab einem bestimmten Betrag (z.B. 250 Euro Gebot für einen 300 FreeBid Gutschein im Wert von 150 Euro) weiterbieten oder sich mir irgendwas davon nicht erschließt und ich einem Irrtum unterlegen bin.

Damit sich das besser klärt, habe ich mir mal einen kleinen Telebid-Rechner zusammengestellt, mit dem man die wichtigsten Eckdaten für so eine Auktion ermitteln kann. Ich bitte um einen ausführlichen Test und gerne auch um Anregungen und Verbesserungswünsche. Und vielleicht kann mir jemand das oben geschilderte Beispiel erklären.

 

Google wird schlechter – innovationsfreies Social Bookmarking

21.09.2007 08:54

Social-Bookmarking-Dienste gibt es viele, ich persönlich benutze seit längerem erfolgreich del.icio.us. Nun bin ich von Google einiges gewohnt und die Erwartungshaltung ist vielleicht zu hoch. Bisher hat sich Google vom Wettbewerb allerdings immer dadurch abgehoben, dass die Umsetzung reibungslos funktionierte.

Bei Googles neuen Social-Bookmarking-Dienst "Shared Stuff" bin ich allerdings in zweifacher Hinsicht enttäuscht. Zum einen gab es technische Schwierigkeiten und Unzulänglichkeiten, zum anderen ist die Bedienung nicht so durchdacht, dass man das ganze jemandem empfehlen könnte. Es gibt zwar einen Punkt, der mir gefällt (dass man einen Link per Email verschicken kann), aber dieses Problem hat z.B. del.icio.us nur anders aber nicht schlechter gelöst.

Dabei habe ich fest damit gerechnet, dass Google so etwas anbieten wird. Als Ergebnis ist dann aber eine weitesgehend innovationsfreie Anwendungen herausgekommen – erschreckend, dass sie von Google ist. Dabei ist das Thema noch nicht mal umfassend behandelt worden.

Ich hoffe, das war nur ein Ausrutscher und kein Omen für zukünftige Entwicklungen bei Google.

Im Web zählt das Produkt

16.08.2007 14:24

Ich kaufe online. Damit unterscheide ich mich nicht von vielen anderen Menschen. Warum auch?

Während ich in Zeiten des aufkommenden Onlinehandels auf vertrauenswürdige Plattformen gesetzt habe und damit einer eingegrenzten Auswahl gegenüber stand, kann ich heut unter zahlreichen eher gleichwertigen Angeboten wählen.

Wenn ich mich entschieden habe, bin ich versucht, auch weitere Käufe über den Anbieter abzuwickeln. Ansonsten entscheidet aber das Produkt, wo ich den Kauf tätige. Das heißt, dass ich Fotozubehör hier und PC-Hardware dort kaufe.

Es ist aber bisher immer so gewesen, dass ich mich, sofern es nötig ist, über unterschiedliche Quellen über das Produkt informiere. Dabei tritt die Informationsquelle derart stark in den Hintergrund, das ich nicht auf der Seite mit den besten Infos kaufe und auch nicht auf der Seite mit dem besten Preis zuschlage, sondern meistens das vertrauenswürdigste Angebot annehme.

Interessant dürfte dabei die Tatsache sein, dass das Produkt dabei viel wichtiger ist als die Handelsplattform. Dabei kommt es auf echten Mehrwert an, denn die meisten Seiten sind vollkommen austauschbar. Guter Service ist es meist nicht.

Damit entscheidet in Zukunft, ob man als Handelsplattform über den nötigen Mehrwert verfügt, um das Geschäft für sich zu entscheiden. Ansonsten teilt man sich den Kuchen mit den hundert anderen und wird davon auf Dauer nicht mal satt.

Everyone is a software architect – das Web wird zum Desktop

01.06.2007 09:02

Wie ich mit dem Erscheinen von Adobe Apollo bereits erwähnte, verändert sich das Web sehr stark in Richtung Desktop. Auf dem Google Developer Day zeigte dann in einer Liveübertragung aus Mountain View Adobe auf einer Google Veranstaltung nocheinmal die Möglichkeiten von Apollo. Wer sich fragt, wieso Adobe auf dieser Veranstaltung aufgetreten ist, hat dem Punkt verpasst, an dem Google Gears vorgestellt wurde.

Interessant und sicher für den einen oder anderen etwas erschreckend ist die Tatsache, dass beim aktuellen Trend aus Webanwendungen desktopintegrierte Anwendungen zu schaffen Adobe und Google zusammenarbeiten und das ganze dann auch noch unter Open Source stellen.

Nutzer nutzen Dinge. So wird es stark davon abhängen, wie gut solche Anwendungen laufen und welchen Mehrwert sie bieten. Aber es ist nicht davon auszugehen, dass Nutzer aus idellen oder kulturellen Gründen solche Anwendungen ablehnen werden, denn dann würde man diese Menschengruppe anders nennen. Es hängt also alles an einer guten Lösung, einem guten Produkt.

Das bedeutet, dass das Web sich verändern wird und der Desktop zwar nicht überflüssig werden wird, in der Wahrnehmung aber eher in den Hintergrund tritt. Auch das Betriebssystem wird recht schnell irrelevant und die klassische Softwareverteilung durch webbasierte Anwendungssoftware in größerem Maße unnötig. Wenn ich mich recht erinnere hatte damals Netscape die ersten Ideen, wie man auf dem Desktop viel interessantere Sachen darstellen könnte, als so öde Icons. Das war damals m$ Grund genug, das nicht zu mögen. Was damals noch funktionierte wird mit diesem Gegenspieler und den technischen Möglichkeiten nicht mehr funktionieren. Mit dem Internet als Plattform ist es jedem möglich an einem globalen Wettbewerb um die guten und besten Lösungen teilzunehmen. Und gerade kleinere agile Entwicklungen werden davon profitieren, sofern sie erfolgreich die neuen Technologien adaptieren und das Produkt herausragt.

Everyone is a software architect. Just develop it.

 


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