Archiv der Kategorie ‘Das Leben‘


Kleine Menschen leben länger

01.01.2007 19:17

Ich bin in den letzten Tagen wiedermal daheim gewesen. Also das daheim, an dem ich einen Großteil meiner Kindheit verbracht habe. Die Gegend, in der wir gewohnt haben, zeichnete sich in den letzten Jahren durch großen Leerstand aus. Deswegen wurden auch schon vor einiger Zeit diverse Gebäude wieder abgerissen.

Wir fuhren als dort lang, wo wir mal gewohnt haben und es war nur noch die Straße zur Schule, die daran erinnerte, wo alles mal stand. Ich dachte immer, das sich solche Momente nur bei Menschen ereignen, die ganze Jahrzehnte nicht in ihrer Heimat verbracht haben. Aber das mir das so passieren wird, habe ich mir nicht unbedingt so vorgestellt.

Ok. Das ganze belastet mich jetzt nicht unbedingt. Aber merkwürdig ist es trotzdem.

Wir fuhren dann noch so durch die Stadt und mir kamen die Wege aus meiner Kindheit so unglaublich kurz vor, dass ich mich fragte, woran das wohl liegt. Ist es die schneller tickende Uhr unserer „modernen“ Gesellschaft, ist es das Auto? Liegt es vielleicht daran, dass ich nicht zu den kleinsten zähle?

Ich vermute, es liegt wirklich an der eigenen Körpergröße, dass einem die Wege als Kind viel länger vorkommen. Man hat das Gefühl, das die Welt um einen herum schrumpft. So schrumpft auch die Zeit. Alles geht rasend schnell. Wochen vergehen und man glaubt, es wäre gerade erst gestern gewesen.

Deshalb wäre ich manchmal gern ein Zwerg.

Klappe zu, Affe tot!

01.01.2007 19:01

Ich durfte über die Feiertage eine Folge einer lustigen deutschen Serie wiedersehen. Ich hatte vergessen, wie der Name der Serie war. Aber unvermittelt zappten wir irgendwie in die laufende Sendung rein.

Damit ich den Namen nicht wieder so schnell vergesse, und für jeden, der einen leicht angeschwärzen Humor hat, schreibe ich ihn hier hin:

Der Tod ist keine Beinbruch

Mehr zu dieser Serie findet man sicher per Google und bei Wikipedia unter Missfits. Unbedingt anschauen, wenn man mal Gelegenheit dazu haben sollte.

Die Serie fängt damit an, dass bei einer Beerdigung die Kofferraumklappe des Leichenwagens mit: „Klappe zu, Affe tot!“ geschlossen wird. In die entsetzen Gesichter der Trauergemeinde dann die Ausrede: „Das ist so ein Spruch unter Bestattern.“

Ja.. und genau in diesem Sinne: Klappe zu, Affe tot! Und schön festklopfen, sonst kommt noch der eine oder andere Untote aus dem letzen Jahr rausgekrochen.

Ich wünsche allen, ein gesundes neues Jahr. Eins ist sicher, es wird sich eigentlich alles ändern. Von dem her das Motto für dieses Jahr: Love it, change it or leave it.

Schulterblick 2006

31.12.2006 11:00

Der Optimist sagt: „Geschafft!“. Der Pessimist formuliert es weniger positiv. Aber die Grube ist ausgehoben, die Hände schmerzen noch von der Anstrengung. Das alte Jahr ist schon seit einigen Wochen im Wachkoma. So langsam zeichnet sich ab, dass es wohl den 31.12 nicht überleben wird.

Was war das für ein Jahr (Hier kommen jetzt keine medial aufgearbeiteten Jahresrückblicksfetzen.).

Es war ein spannendes.. ein Jahr, wo man sich auch wieder darüber geärgert hat, dass man bestimmte Dinge nicht viel viel eher angegangen ist. Was ich im letzten Jahr zu wenig gemacht habe:

  • Freunde besucht
  • auf dem Surfbrett gestanden
  • Leute für ihre Dummheit geschlagen (habe ich kein einziges Mal, ist aber dringend nötig)

Ich denke, einigen Punkten kann ich im nächsten Jahr mehr Beachtung schenken. Andere werden wohl wieder vernachlässigt.

Ich wünsch allen einen guten Rutsch (nicht dem auf Glatteis) und ein gesundes neues Jahr, wenn es denn kommen sollte.

Ich gebe auf

21.12.2006 12:13

Weihnachten hat gewonnen. Es war dieses Jahr irgendwie besonder schlimm. Der Stress beim Weihnachtseinkauf. Das Gefühl, dass man sich durch einen zähen Brei drückt, ist dieses Jahr noch schlimmer als sonst.

Dann kommt man sich so vor, als sei man noch in der Zone (der Freude). Denn trotz Marktwirtschaft hat man das Gefühl, dass bestimmte Dinge schon längst ausverkauft sind. Und das irgendwie die letzten Jahre zum wiederholten Male. Das verwundert mich ein wenig. Aber mir darüber den Kopf zu zerbrechen führt zu Kopfschmerzen und sonst nix gutem.

Allen, die es bis Weihnachten dann doch geschafft haben, aus dem merkwürdigen Angebot an weihnachtlichen Produkten etwas passendes für ihre Liebsten herrauszusuchen, sei an dieser Stelle schon mal gesagt: „Nächstes Jahr wird es schlimmer.“

Nein, nein. Soviel Unfrieden kann ich hier unmöglich stehen lassen. Ich wünsche allen frohe Tage, ob nun Weihnachten gefeiert wird oder nicht (ob es schneit oder nicht). Für alle, die sich einsam und verlassen fühlen, wünsche ich jemanden, der dann doch anruft oder sogar vorbeikommt, jemanden der zuhört.

Wenn da jetzt nun trotzdem keiner da ist, dann schreiben Sie mir einfache eine Email (ich-brauch-jemand-zum-quatschen ät mosmann.de .. also aus dem ät ein @ machen und keine Leerzeichen dazwischen) . Ich werde vermutlich erst kurz vor Silvester zum Antworten kommen, aber so lange müssten Sie dann schon aushalten.

Also dann bis später… Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch.

Botox und die zweite Muttersprache

14.12.2006 07:53

Ich bin heute wiedermal Bus gefahren.

Erste Feststellung: es ist wieder teurer geworden. Dummerweise kostet es jetzt 2 Euro und 5 Cent. Das was sich lang ließt, ist es auch. Also 2 Euro bekommt man gut zusammen. Am besten als 2 Euro Münze. Aber dann noch irgendwo her 5 Cent rauszukramen ist dann doch schon .. ähm.. wie sag ichs.. blöd. Denn mehr als 2 Euro und 5 Cent hinzulegen, ist suboptimal. Ich glaub, da sammelt sich dann sehr schnell das ganze Kleingeld in der eigenen Geldbörse.

Aber das nur so nebenbei.

Interessanter war es, den Leuten ins Gesicht zu schauen. Ich habe eine Unterhaltung gesehen, bei der die eine sehr interessante Gesichtszüge aufsetzte. Normalerweise sehen die Leute morgens im Bus so aus, als ob das Leben den Körper bereits verlassen hätte. Aber dieses eine Mädchen zeigte Gefühlsausdrücke von Verachtung bis Provokation (ich weiß, dass das keine Gegensätze sind). Sehr spannend.

Das interessante daran ist, dass man seine Gesichtszüge vermutlich nicht unter Kontrolle hat. Ich empfehle daher für Mitarbeiterjahresendgespräche ne kleine Botox-Anwendung, wenn man unbedingt ein Pokerface braucht.


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