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Google Wave – wichtiger Schritt in die richtige Richtung

29.05.2009 09:26

Ich lasse mich gern überraschen, vor allem dann, wenn es etwas ist, worüber ich/man sich freuen kann. Google Wave ist so etwas. Die Frage, die man sich stellte, lautete:

“Wave is what email would look like if it were invented today.”

Das ist in der Tat eine gute Frage und ich finde, die Antwort auch schon sehr nett. Aber die richtige Frage wäre gewesen:

Wie möchten wir heute kommunizieren?

Und da ergeben sich doch schon ein paar andere Antworten, die weit über das hinausgehen, was man mit Google Wave anbieten kann. Wenn ich blogge, dann kommuiziere ich, wenn ich etwas in 140 Zeichen quetsche, dann ist das ebenso Kommunikation. Wir wären heute technisch in der Lage unabhängig von unserer Position auf diesem Planeten mit jeder Person aus unserem Umfeld (und das ist sozial und nicht geografisch gemeint) in Kontakt zu treten. Der Unterschied liegt in der Erreichbarkeit und der Bandbreite der Kommunikation. Alles andere ist uninteressant.

Da könnte man doch viel mehr machen, als ein Email 2.0. Da geht es um solche Fragestellungen wie: Wie kann ich einfach eine oder mehrere Personen auswählen? Wie interagiert Erreichbarkeit mit Dringlichkeit? Wie kann ich das Thema „Roaming“ elegant lösen?

Wenn diese Fragen gelöst sind, dann wird man sowas wie Email emulieren können (als Migrationspfad für den menschlichen Verstand). Es wäre doch aber unglaublich spannend, wenn zur direkten Kommunikation mit Menschen in unserem Umfeld (also 0 bis 20 Meter (oder wenn jemand lauter schreien kann)) diese Form noch dazu kommen würde.

Ich weiß, dass das nicht jedem schmecken wird, und man muss auch nicht alles machen, nur weil man es kann. Aber die nächste Entwicklungsstufe der Menschheit liegt in der Kommunikation. Das merkt man schon daran, dass sich heute Macht zunehmend als „kann Einfluss auf Kommunikation nehmen“ definiert.

Jetzt noch ein verrückter Spruch: Lasst uns zu einem großen Cluster werden. Dann kommen wir als Menschheit sicher in die Top500, zumindest für einen kurzen Moment. 🙂

Twitter macht social engineering auch nicht einfacher

09.02.2009 12:19

Wie man auf Golem lesen konnte, hat sich Pete Hoekstra, republikanischer Abgeordneter nicht zurückhalten können, und per twitter erzählt, was er gerade macht. Das wäre an sich noch nicht bedenklich, dafür wurde twitter ja gemacht. Spannend wird es dann aber, wenn er in den Irak fährt und man zu seiner Sicherheit eine Nachrichtensperre errichtet. Die hat er dann mit seinen Mitteilungen ordentlich unterwandert und sich möglicherweise selbst in Gefahr gebracht. Das Problem liegt hier aber nicht bei twitter, wie es gern unterstellt wird, sondern an dem leichtfertigen Umgang mit Informationen.

Ob er nun dem Nachbarn erzählt, dass er die nächsten Tage nicht da sei oder ob er diese Informationen twittert ändert nichts am Potential der Informationen. Sich in sozialen Netzwerken zu bewegen, bedeutet in jedem Fall, mit persönlichen Informationen sensibel umzugehen. Wenn man dann noch potentielle Zielscheibe für Menschen ist, die einem als Vertreter einer bestimmten Weltanschauung mal die „Meinung“ sagen möchten, sollte man sich überlegen, welche Information man zu welchem Zeitpunkt weitergibt.

Soziale Netzwerke hatten schon immer ein hohes Gefahrenpotential. Die Entwicklung der letzten Jahre hat nur die Größe von solchen Netzwerken explodieren lassen. Wenn man früher dem Nachbar gesagt hat, er soll die Blumen gießen, wusste das im schlimmsten Fall die ganze Straße. Wenn man heute seinem „twitter-Nachbarn“ das selbe anvertraut, hat man sponntan mehrere tausend Menschen mit unterschiedlichsten Vertauensstellungen informiert. Dabei ist es egal, welches Medium man benutzt.

Hoffen wir darauf, dass jeder im Umgang mit der neuen Nachbarschaft zukünftig wieder mehr gesunden Menschenverstand und eine nicht zu kleine Portion Mißtrauen einbringt. Denn sonst kann das durchaus ins Auge gehen.


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