Archiv der Kategorie ‘Wahnsinn‘


Zeigt her eure Dokumente

21.11.2006 21:25

Fast hätte ich es vergessen. Beim betreten der Schwimmhalle hier in Lübeck sollte man irgendwann mal der folgenden Aufforderung in all ihren Möglichkeiten nachkommen:

Bitte alle Dokumente vorzeigen

Ob das schon mal jemand gemacht hat? Vermutlich hinge dieses Schild dann nicht mehr.

Update:

Ich weise darauf hin, dass die Aufforderung ja keine Einschränkung enthält. Das bedeutet, dass man die Aufforderung auch nicht nur auf die eigenene Ausweise und Bescheinigung beziehen darf.

Möglicherweise ist beim Ausdruck oder beim Kopieren die folgende Fußnote auf der Strecke geblieben:

Ich bin Sammler.

Gegenverkehr in der Schwimmhalle

21.11.2006 20:37

Ich war heute schwimmen. Das wäre ja an sich nichts besonderes. Interessant waren nur die anderen.

Wenn man zur Entspannung in einen Schwimmhalle geht, sollte man sich darauf gefasst machen, das je nach Tageszeit es das selbe bedeutet, als ob man am Straßenverkehr teilnimmt. Dabei gibt es verschiedene Spielarten, die einem irgendwie bekannt vorkommen.

Also z.B. unsere älteren Mitbürger. Also ich hab kein Problem mit älteren Menschen. Ich hoffe nur manchmal, dass ich nicht auch so werden. In der Schwimmhalle schwimmen meist ältere Frauen umher und das mindestens zu zweit. Dummerweise sind diese nun nicht für einen strammen sportlichen Schwimmstil bekannt, was angesichts des Alters ja auch nicht anders zu erwarten ist. Allerdings pflegen diese schwimmenden Jahrhunderte die Konversation auch auf dem Wasser. Dabei wird natürlich nebeneinander geschwommen.

.. Zwischenthema: Nebeneinander schwimmen/gehen/stehen

Der Mensch im Allgemeinen findet es schön, viele Dinge nebeneinander zu machen. Das liegt vielleicht daran, dass er es alleine nicht kann. Hier mal ein paar Beispiele für das Nebeneinander:

  • Nebeneinander durch die Fußgängerzohne laufen: Zu zweit mag das ja alles noch gehen, aber wenn es denn Vater, Mutter und 1,4 Kinder sind, dann wird es schnell eng. Ich stelle mir dabei immer mal gern so ne Großfamilie vor, die dann mit Opa und Oma und all den kleinen Enkeln alle nebeneinander über den Alexanderplatz laufen und ihn mit dieser Aktion innerhalb weniger Minuten komplett menschenleer machen.
  • Nebeneinander auf der Treppe am Bahnsteig stehen: Besonders toll, wenn man es eilig hat. Ich frage mich dann immer, ob das einem selbst nicht auffällt, daß man sich an die engste Stelle positioniert hat und zuverlässig einen Stau produziert.
  • Nebeneinander auf der Fahrspur stehen bleiben und dabei ein kleines Schwätzchen halten: Das habe ich oft in Kombination mit einem Taxi gesehen. So bekommt man schnell mal ne Vollsperrung hin. Besonder schön, wenn gleich daneben Parkmöglichkeiten sind.

.. Zwischenthema ende.

wo waren wir? aja.

Die andere schöne Angewohnheit ist die des Rückwärtsschwimmens. Offensichtlich besteht eine geheime Vereinbarung, dass man rückwärts schwimmend immer Vorfahrt hat. Das hat man offensichtlich auch dann, wenn man rückwärts schneller ist, als andere vorwärts und man diese Geschwindigkeit mit heftigem Armeinsatz erreicht. Da freut man sich, wenn so ein Dampfer auf einen drauffährt.

Es gab mal einen älteren Herr, der glücklicherweise den toten Mann sehr viel besser kann als ich (ich kann das überhauptnicht, doch das ein anderes mal). Dieser Herr schwamm eigentlich einfach so rum, wie so eine Boje, die ja auch nicht untergehen kann, solange man die Luft nicht rauslässt. Allerdings hat der Herr mit seine Armen derart weit ausgeholt und vermutlich altersbedingt die Arme nicht mehr so über den Kopf bekommen, wie das notwendig gewesen wäre, dass er einen mit seinen herabfallenden Armen vermutlich erschlagen hätte. Zum Glück war nicht so viel los und die anderen hatten ausreichend Respekt, so dass es zu keiner versehentlichen Annäherung und damit zu schlimmen Unfällen kam.

Aber am besten gefallen mir die, die sehenden Auges auf einen zuschwimmen und ganz erstaunt reagieren, wenn man durch die Gruppe durchschwimmt. Ich bin dann immer kurz davor zu fragen: „Wie haben Sie sich dass den gedacht? Dass ich wegtauche, damit Sie ausreichend Platz haben?“. Aber leider leider bin vermutlich einfach zu gut gelaunt.

Kurz: Es war schön. Auf dem Weg zur Schwimmhalle hatte ich einen PKW vor mir, der so stark vor sich hin trödelte, dass ich zum überholen ansetzte. Dass muss den Fahrer/in geweckt haben. Denn auf einmal wurde der PKW schneller. „Ich fahre halt so schnell wie ich will, aber keiner schneller als ich.“

Bestechende Logik

20.11.2006 21:14

Gerade habe ich die Vorschau auf eine weitere Folge CSI:NY gesehen. Es wurde die Frage gestellt, warum ein Junge schweigt. Und nun kommt die bestechende Logik in Form einer geschickt gewählten Vermutung:

Entweder hat er was ganz schreckliches beobachtet oder etwas ganz schreckliches gemacht.

Nunja. Wie soll ich es sagen. Es gäbe noch eine dritte Möglichkeit. Er könnte auch aus einem für die Handlung vollkommen irrelevanten Grund schweigen. Aber dann wäre das für die Vorschau irgendwie blöd gewählt.

Ich brauche dringend einen Spamfilter fürs Fernsehen.

Ist schon wieder Karneval

17.11.2006 08:29

Es ist früh am Morgen. Ich bin auf dem Weg zur Arbeit. Auf dem letzten Stück begegnet mir ein Bayer.

Gut. Das wäre an sich jetzt noch nichts ungewöhnliches. Allerdings arbeite ich hier hoch im Norden und da ist das schon spannender.

Frage: Wie habe ich erkannt, dass es ein Bayer war?

Also als er mir entgegenkam und an mir vorbei ging, hat er kein Wort gesagt. Allerdings hatte er fast alles an, was so ein Bayer so anzieht, wenn er sich z.B. für einen Bierzeltabend kleidet. Also ein typischen Bierzeltabend. Er hatte ne Lederhose an, rote Kniestrümpfe, passende Hosenträger (wie man das halt kennt) ein weißes Hemd, was z.B. nicht zu einem Anzug getragen werden kann, und so die typische Jacke.

Man könnte sogar genauer sagen, ob es ein Ober- oder Niederbayer war, denn das unterscheidet sich wohl darin, ob die Lederhose überm oder unterm Knie endet. Aber ich weiß leider nicht mehr, was was war.

Er wirkte aber trotzdem nicht wie ein Bayer. Ich war kurz davor „Ist schon wieder Karneval“ zu sagen.

Zuhause ist es grausam

15.11.2006 18:35

Es ist schon eine Weile her, aber kürzlich musste ich daran denken.

Ich parke gerade mit meinem Auto vor einem Supermarkt. Da bekomme ich vor mir ein Gesprächsfetzen zwischen Mutter und Kindern mit.

Die Mutter: „Wenn ihr nicht sofort artig seit, dann geht es wieder nach Hause.“

Was für ein furchtbares Zuhause muss dass sein, damit man damit drohen kann.

Fiktive Antwort der Kinder: „Nein. Bloß nicht wieder nach Hause. Bitte, bitte alles andere nur bloß nicht nach Hause.“

Jaja.. ich weiß, dass das nur eine Floskel ist. Aber Grausamkeiten werden auch mit Floskeln von Generation zu Generation weitergegeben.


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