Wie sag ich’s meinem Kinde 2.0

02.05.2009 19:19

Von Generation zu Generation wurde immer der gleiche Wortlaut an elterlichen Empfehlungen überliefert: Messer, Gabel, Schere, Licht gehören in Kinderhände nicht. Dabei waren auch Empfehlungen zum Umgang mit Fremden. Was mich als Kind schon immer gestört hat, war die Tatsache, dass es selten eine Erklärung gab. Das „Warum“ wurde nicht immer erklärt.

Seit meiner Kindheit hat sich viel verändert und das liegt nicht nur daran, dass ich nicht mehr ganz so jung bin. Das führt dazu, dass immer mehr Kinder Erfahrungen machen, die ihre Eltern nicht gemacht haben können, an denen sie im besten Fall teilhaben können. Und da kommt dann doch wieder das „Warum“ ins Spiel. Wenn man erklären kann, warum man was beachten sollte, dann kann das Kind das Ganze vielleicht nachvollziehen. Doch wie erklärt man einem Kind, was man selbst nicht versteht? Wie macht man auf Risiken aufmerksam, wenn die ganze Entwicklung an einem vorbei geht?

Die Antwort liegt nicht in Regeln und Gesetzen. Die Antwort kann nur darin liegen, dass Eltern die Möglichkeit haben, sich mit ihren Kindern zu beschäftigen. Das bedeutet auch, dass Eltern die Möglichkeit bekommen müssen, sich auch mit sich selbst beschäftigen zu können. Aber da liegt wohl auch das Problem. Die Eltern die sich gerne beschäftigen würden, haben sehr wenig Zeit dafür. Die Eltern mit Zeit machen es dann meist nicht. Kinder sind zur Last geworden.

Natürlich habe ich nicht die Antwort. Und es gibt vermutlich auch nicht die EINE Antwort. Es gibt nur eine ganze Menge Fragen. Eine davon lautet: Wenn uns Kinder so wichtig sind, wieso investieren wir dann so wenig in sie.

Ich hoffe, dass es eines Tages Kindertagesstätten gibt, die es ermöglichen, so dass man Arbeit und Familie unter einen Hut bringen kann. Das Kinder, die in Kinderkrippen und Kindergärten groß geworden sind, später Probleme haben, kann ich nicht bestätigen. Viel mehr habe ich das Gefühl, dass die Last, die auf den Eltern lastet, dazu führt, dass es in der Familie Probleme gibt, die dann viel mehr Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben.

Die klassische Rollenverteilung ist ein Relikt, denn die Gesellschaftsform, in der dieses Modell funktioniert hat, gibt es nicht mehr. Und wer meint, so schlimm sei es doch nicht, der soll sich mal anschauen, mit welcher Energie und Härte z.B. China seine „Nachwuchsförderung“ betreibt. Die Methoden sind zweifelhaft, der Erfolg wird es nicht mehr sein.

Der letzte macht das Licht aus.


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