Lüge und Vertrauen

30.04.2007 18:27

Ich stehe am Busbahnhof (warum man das auch immer ZOB abkürzt). An mir läuft jemand vorbei, der einen Rucksack auf dem Rücken und ne Douglas-„darf ich ihnen noch n Deo mit reinpacken“-Tasche in der Hand hat.

Was unterscheidet ihn von jemandem, der die Tasche jemand anderem entrissen hat (ich gehe mal davon aus, dass er es rechtmäßig erworben hat)? Solange man nicht prüft, ob es seine Tasche ist, kann man nur einen Verdacht äußern.

Nun sind aber die Verdachtsmomente nahezu unbegrenzt und in der Ausgestaltung nur durch die eigenen Fantasie eingeengt. Die Realität hält mit genau einer Version dagegen.

Das lässt verschiedene Schlussfolgerungen zu:

– die Realität ist ein unwahrscheinliches Ereignis (und findet vermutlich nicht statt)

– einen Treffer zu landen ist um so unwahrscheinlicher, je mehr Möglichkeiten denkbar sind

– jeder ist verdächtig und macht ganz sicher nicht das, was er vorgibt

Kurz: Vertrauen ist Akzeptanz der Lüge.


Empfehlungen: handy taschen | Good Job - Bad Job