Archiv der Kategorie ‘Organisation‘


Ignoranz als Motivationhilfe

21.05.2007 16:59

Wenn man morgens schon wüsste, was der Tag für einen bereithält, würde man manchmal garnicht erst aufstehen. Insofern kann die Gabe des Hellsehens auch nur als Fluch verstanden werden.

Wenn man aber nun in der misslichen Lage ist, das man weiß was der Tag für einen bereithält, dann kann es helfen, in dem man es verdrängt. Das löst gleich zwei Probleme:
– man kann sich darauf konzentrieren, was man gerade bewältigen muss.
– man fängt erstmal mit dem kleineren Übel an.

Wie ist man einen Elefanten? In Stücken.

Gemeinsam schwach, einsam stark

02.05.2007 14:15

Um sich zusammen für Etwas zu entscheiden, benötigt man beide Seiten.
Um sich dagegen zu entscheiden, bedarf es nur einer Seite.

Lars Köppen

  

Selbstorganisation in komplexen Prozessen – Teilprozesse

20.01.2007 20:44

Im letzten Teil habe ich beschrieben, wie sich einfachere Prozesse organisieren. Was ist aber mit komplexeren Prozessen?

Mikro-Mikrokosmos

Da greifen wir mal auf ein Beispiel zurück, was jedem bekannt sein dürfte. Wir organisieren eine Party.

Auch hier wieder: Problembeschreibung: Ich möchte eine Party organisieren (sehr einfache Problembeschreibung für ein komplexes Problem (wie komplex weis jeder, der schon mal eine organisiert hat)). Man kann eine Party selbst organisieren. Wenn man Glück hat, hat man Freunde, die einem helfen.

Eine Party organisieren kann jedem leicht über den Kopf wachsen. Man versucht in so einem Fall das große Problem in viele kleinere (wichtig: kleinere und nicht kleine, es ist da noch nicht zu Ende) Probleme zu zerlegen (Getränke besorgen, Salat machen, Schlafplätze organisieren).

Auch da fällt wieder auf, das auch die kleineren Probleme durchaus einfach gehalten sind. Wenn man dann noch auf Hilfe in Form von Freunden/Bekannten zurückgreifen kann, wird man versuchen, die verschiedenen Aufgaben an entsprechende Personen zu deligieren. Dabei können das durchaus auch mehrere sein. Wichtig ist in diesem Fall auch wieder das Ergebniss, also das Einhalten der Schnittstelle. Jetzt stellt man fest, das z.B. keine Getränke besorgt werden können, weil z.B. der Supermarkt nicht das entsprechende Bier hat. Da kann kurzerhand umorganisiert werden und z.B. es wird anderes Bier gekauft oder zur Not Wein aus dem Keller geholt.

Lessons learned

Komplexe Prozesse kann man in kleinere Probleme zerlegen und diese Prozesse dann deligieren. Dabei ist wieder nur die Lösung im Sinne der Schnittstelle interessant. Im Falle einer Eskalation ist es einfach, Prozesse abzuändern oder neue Prozesse aufzusetzen. Wichtig bei alle dem ist die Definition der Schnittstelle und deren Einhaltung sowie die Verlagerung der Verantwortung und der Entscheidungshoheit.

Was bedeutet das alles?

In komplexen Prozessen ist es notwendig, Probleme in Teilprobleme zu zerlegen und diese dann entsprechend abzuarbeiten. Diese Methode sorgt für überschaubare Prozesse. Für den Fall, das die Umsetzungsgeschwindigkeit relevant ist, kann man auf das Delegieren zurückgreifen. Außerdem führt diese Methode zu selbstoptimierenden Prozessen.

Wenn Sie also eine Party organisieren, machen Sie es einfach wie immer, wenn Sie z.B. aber Software entwickeln, dann machen Sie eine Party draus, vertrauen Sie ihren Freunden. Das Leben wird so viel einfacher und entspannter, ihre Freunde werden um so mehr Spass haben, um so größer ihre Freiheit ist. Sein Sie kein Kontrollfreak und entspannen Sie sich. Alles wird gut. Vielleicht nicht gleich bei der ersten Party, aber bei der zweiten bestimmt. Und wenn es dann ihre 10. Party ist, dann machen Sie es vielleicht bereits so gut, das andere nachfragen, ob Sie die nicht auch eine Fremdparty organisieren wollen.

Sagen wir es in Anlehnung an Linus Torwald: Not just for Fun, but with fun. 

Selbstorganisation in komplexen Prozessen

20.01.2007 20:26

Das Leben ist kompliziert. Niemand würde dafür ein Modell entwickeln und Prozesse beschreiben. Und obwohl es keine übergreifende Prozessdefinition gibt, scheint es zu funktionieren. Warum?

Mikrokosmos

Betrachten wir das Leben im kleinen. Die Probleme werden überschaubarer, Prozesse werden sichtbar.
Ein Beispiel: Ich habe Hunger und brauche etwas zu Essen. Ich kann mir was zu essen kaufen. Ich benötige dafür Geld. Außerdem muss ich wissen, was ich kaufen möchte und anhand dessen eine Auswahl darüber treffen, wo ich einkaufen gehe.

Dieser Vorgang ist jedem klar und geläufig. Trotzdem beinhaltet dieses Beispiel doch viele interessante Aspekte, die für das Thema von entscheidender Bedeutung sind.

Aspekt: Prozessbeschreibung

Die Prozessbeschreibung für das Lösen des Problems "Ich habe Hunger" lässt erkennen, das es mehr als eine Lösungsmöglichkeit für das Problem(Einkaufen, Restaurant, Früchte sammeln) gibt. Dabei hängen an jeder Lösungsmöglichkeit entsprechende Rahmenbedingungen(Supermarkt sollte geöffnet sein) und Aufwände(ich benötige Geld oder Gummistiefel(Früchte sammeln)).

Aspekt: Schnittstellenbeschreibung

Das wird man normalerweise für so ein Problem im Leben selten so definieren, allerdings ist die Problemdefinition ausreichend für eine Schnittstellenbeschreibung. Die Schnittstelle im genannten Beispiel ist wie folgt definiert: Wenn ich Hunger habe, benötige ich etwas zum essen. Das mag einem jetzt vielleicht etwas grob erscheinen, gerade weil einem vielleicht schon die eine oder andere Einschränkung einfällt. Allerdings sollte man sich nicht dahingend täuschen lassen, das eine detailiertere Beschreibung zu einfacheren Prozessen führt.

Aspekt: Delegierbarkeit

Mit der Problembeschreibung und einer Lösungsalternative kann man diese Aufgabe natürlich an jemanden delegieren. Das kann man ohne jede weitere Dokumentation. Wenn man die Lösungsalternative weglässt, reduziert sich die eigene Verantwortung auf die Definition der Schnittstelle und die Verantwortung für die Umsetzung wird mit deligiert.

Aspekt: Skalierbarkeit und Prozessoptimierung

In diesem Beispiel kann man die Lösung hervorrand skalieren. Mann muss einfach nur genügend Menschen (ich gehe jetzt hier mal davon aus, das Menschen dafür zur Verfügung stehen, möchte es aber in keiner Weise darauf eingrenzen) damit beauftragen.
Wenn man den Auftrag ausreichend oft erteilt, wird der jenige, der den Auftrag dann häufig ausführt, irgendwann automatisch seine eigenen Prozesse optimieren. Das liegt zum einen in seinem eigenen Interesse und zum anderen (und das darf man nicht vergessen) auch in seiner eigenen Verantwortung.

Aspekt: Entwicklung

Im laufe der Zeit wird man feststellen, das man vielleicht mehr Kontrolle darüber haben möchte, welches Ergebniss man erhält (z.B. das man gerade lieber herzhafte Nahrung haben möchte). Das wird dazu führen, dass man die Schnittstellendefinition einengt. Das macht man automatisch soweit wie nötig. Sie können den Unterschied leicht feststellen, wenn Sie im Restaurant jemandem zusehen, der das Essen auf der Karte in Details abändern möchte ("Bitte keinen Reis, ich hätte gern Pommes. Und könnten Sie die Tomaten weglassen?").

Lessons learned

Mit einer einfachen Problembeschreibung ist es möglich, Prozesse anzustoßen, die das Problem lösen und sich dabei selbst optimieren. Des weiteren wird die Problembeschreibung immer wieder angepasst und entspricht so nach jedem Entwicklungszyklus automatisch dem letzten Erkenntnisstand. Trotzdem bleibt die Beschreibung so schlank wie möglich.


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