Spion in der Bahn

27.11.2008 09:34

Industriespionage zu betreiben ist einfacher als Gedacht. Man setze sich in eine klassische ICE-Verbindung (z.B. morgens Hamburg-Berlin) und hat eine hervorragende Sicht auf so viele Firmenlaptops und interne Dokumente, dass man sich nur noch das Programm aussuchen muss.

Ein Herr von Vattenfall schaut seinem Kompaktlaptop zu, wie er so langsam hochfährt und die firmenseitig eingerichtete Infrastruktur ihren Dienst beginnt.Zwischendurch war Fahrscheinkontrolle und so langsam ist das Teil betriebsbereit. Aha.. Outlook. Firmenmails. Eine hervorragende Informationsquelle.

Wie würde ich das machen?

Nehmen wir mal an, sie haben ein Meeting mit einem potentiellen Auftragnehmer. Sie möchten wissen, ob sie in der Verhandlung ein gutes Angebot bekommen haben. Sie wissen, dass die anderen per Bahn anreisen.

Sie benötigen jetzt nur ein besonders geschulten Mitarbeiter, der sich an die Herren dranhängt und sich im ICE einfach in die Nähe setzt. Der Rest geschieht automatisch. Es wird so offen über der Grund, den Vetragspartner, das Meeting und den Geschäftserfolg oder das Risiko gesprochen, dass man nur noch ein Aufnahmegerät in der Tasche haben muss.

Interessanterweise höre ich in anderen öffentlichen Verkehrsmitteln sehr viel weniger Firmeninterna, als das im ICE der Fall wäre. Und da man offensichtlich auch gern bei der Bahnfahrt Geld sparen möchte, sitzt man noch nichtmal in der ersten Klasse, sondern mitten drin.

Wer es jetzt richtig gut machen möchte, ordert auch schon mal das Taxi (bei einem bekannten Taxiunternehmer) und betreibt im Taxi als auch in der Bahn noch etwas Social Engineering.

Das eine oder andere oder sogar alles davon ist vermutlich illegal. Allerdings ist es wiederum so einfach, dass es mich wundern würde, wenn auf dieses Mittel nicht zurückgegriffen würde.

In der Bahn ist man nicht allein. Und die Welt ist klein genug, dass man sich mit einer ungeschickt geäußerten Information nicht nachhaltig schaden kann. Machen Sie es ihren Gegnern nicht zu einfach.


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