Abschalten lohnt sich wieder!

10.01.2007 08:48

Die Programmvorschau kündigte gerade die „Die 10 bekanntesten Castingstars Show“ (oder irgendsowas) an. Gibt es denn nur noch die 10/100 irgendwas blabla? Sind wir irgendwann durch?

So langsam bekomme ich das Gefühl, dass ich das Fernsehen zukünftig nur noch auf folgendes Programm reduziert:

  • 0:00 – 6:00 – verschiedene, teilweise interessante Sendungen, die am besten bei HBO eingekauft werden. Vermutlich wundert man sich über die schlechte Einschaltquote und wundert sich, warum sowas wie „Six Feet Under“ Preise gewonnen hat

  • 6:00 – 18:00 – eine Mischung aus „Verliebt in Castrop-Rauxel“ und „Ich verklag Dich“. Dirty-Talk-Shows mit Themen wie „Wer mit wem, wann und warum?“ oder „ich bin so blöd und geh ins Fernsehen“.

  • 18:00 – 20:15 – Ein bisschen Simpsons, ein wenig in der Hülle einer Nachrichtensendung verpackte Desinformation, Panikmache und Zeitverschwendung. Dem Zuschauer erstmal so richtig eine reindrücken, dass er froh ist, wenn er es ins Hauptprogramm geschaft hat und sich von einem mittelmäßigen Angebot berieseln lassen kann.

  • 20:15 – 0:00 – der Tag ist fast geschafft. Erstmal ein paar Verbrecher jagen, klever sein, jeden und alles verdächtigen. Die Menschheit ist böse, jeder ist ein Killer. Nur ab und zu ein Lichtblick, der wirkt, als ob jemand bei der Programmauswahl aus versehen mal nicht in die Müllkiste gegriffen hat. Doch dann: Eine deutsche Serie mit eindeutig amerikanischem Vorbild. Man merkt es schnell. Die Themen kommen einem bekannt vor (hat jemand sich mal die deutsche Version von Monk angesehen?). Die Umsetzung glänzt durch merkwürdige Special Effekts. Alles wirkt wie eine Studioaufnahme. Kalt, ohne jede Atmosphäre.

    Zum Abschluss noch irgendeine Wiederholung von irgendwas, was evtl. sogar mal über dem Durchschnitt des Tages liegt oder etwas so schlechtes, dass es vermutlich sowohl im Kino (wenn überhaupt) als auch auf Video/DVD gefloppt ist. Klappe drauf, zunageln, Tag beerdigen, fertig.

Das Leben zieht ins Fernsehen ein. Es geht einem besser, wenn man sehen kann, wieviel schlechter es anderen geht. Wenn man dann noch in „Verloren in Berlin“ mitträumen darf, dann hat man eigentlich alles was man braucht. Es fehlt nur noch die Lebensmittelflatrate und ein bequemer Fernsehsessel. Rundumversorgung den ganzen Tag.

Zieh den Stecker raus… die Matrix ist überall. Und wenn Du dann aufwachst und feststellst:

Die Welt ist scheiße.

Dann sag ich nur:

Ne. Du stehts nur gerade in einem großen Haufen. Mach den ersten Schritt und nimm besser ein Buch.


Empfehlungen: handy taschen | Good Job - Bad Job