Archiv der Kategorie ‘Weltherrschaft‘


Ich liebe gute Unterhaltung

24.05.2007 00:51

Gerade musste ich auf Tele5 eine Werbung mit Gottschalk sehen. Nicht besonders originell, aber das war nicht das schlimme. Das Tele5 die Werbung dann aber gleich zwei mal hintereinander ausstrahlt, ist nicht so ganz üblich.

Doch das wirkliche Highlight war dann die Werbung von Schufamobil. Wer jetzt denkt, das die Schufa auf Reisen geht, der irrt. Denn hier gibt es noch Mobilfunkverträge, auch wenn der Schufaeintrag eher dagegen sprechen würde.

Ich möchte hier nicht thematisieren, das man es sicher auch unbegründet zum Schufaeintrag schaffen kann. Aber die Werbung wirkte schon verdammt seriös. Hätte ich nicht schon eins, hätte ich mir sicher gleich noch zwei geholt.

Ahhh da, kommt die Werbung noch mal. Man sollte vielleicht misstrauisch werden, wenn in ner Werbung Worte wie "niegelnagelneu" vorkommen.

Ich glaub für gute Unterhaltung muss ich so langsam mal umschalten… zapp .. und aus. Jetzt noch ein gutes Buch…

Ich nehm die Musik mit ins Grab

15.05.2007 16:06

Wie ich bei golem lesen durfte, arbeitet die Musikindustrie weiter an einem fairen, verbraucherfreundlichen Preismodell. Und weil wir alle schon drauf gewartet haben, dass auch die Lieder von Udo Jürgens bis weit nach seinem Tod geschützt sein sollten, können wir uns jetzt beruhigt zurücklehnen. Denn unsere Kanzlerin wird alles Menschenmögliche veranlassen, damit die hohe Qualität an Kulturgütern nicht nach der unsinnig kurzen Zeitspanne von nur 50 Jahren vollkommen ungeschützt und ohne jeden Mehrwert durch die breite Nutzung in der Öffentlichkeit zu Schaden kommt.

"Immer mehr Künstler müssen die bittere Erfahrung machen, dass ihre frühen Aufnahmen und ihr geistiges Eigentum ohne ihr Wissen, ihren Einfluss und ohne eine Entschädigung veröffentlicht und kommerziell ausgewertet werden."

Stimmt. Wenn man also mit sagen wir mal 15 die ersten eigenen Werke an den Mann gebracht hat, dann endet die Schutzfrist tatsächlich bereits mit 65. Und mit 66 Jahren .. nunja.. da braucht man vermutlich recht viel Geld. Hätte man vielleicht etwas früher dran denken sollen, aber egal.. wer will noch Nachschlag?

Wer sich bisher schon gefreut hat, für den habe ich noch einen Bonus. Zukünftig wird es viel einfacher, von seinem DSL Vertrag zurückzutreten. Man läd einfach eine urheberrechtlich geschützte Datei irgendwo hoch und schon kündigt die Musikindustrie einem den Vertrag beim eigenen Provider. Einfacher geht es kaum. Ich hoffe nur, diese Dienstleistung wird dann auch für andere Problembereiche angeboten (Handy, Wohnung, Krankenkasse).

Die Rechte an Etwas sollten wirklich frühestens mit dem Ableben erlöschen. Sonst müssen Künstler wie z.B. Paul McCartney,

"dessen Vermögen sich auf über eine Milliarde Euro beläuft,"

auf ihre alten Tage vielleicht noch am Hungertuch nagen. Diese Ansicht vertreten auch einige tote Künstler…

In einer Anzeigenkampagne, in der sogar längst verstorbene Musiker als Unterzeichner geführt wurden, forderte die Industrie Gerechtigkeit und "Fair Play for Musicians".

 .. und die müssten es ja eigentlich am besten wissen.

Mein großer Bruder Schäuble: Verfassung 2.0

18.04.2007 11:32

Ich musste erschrocken feststellen, dass die irrwitzigen Ideen des Herrn Schäuble noch lange nicht am Ende des Wahnsinns angekommen sind (Stern: Im Zweifel gegen den Angeklagten?).

Wenn Herr Schäuble sagt, er "kann an all den Plänen nichts Schlimmes erkennen", dann liegt das vielleicht daran, dass die Grundwerte und Gedanken des Herrn Schäuble vielleicht dann doch nicht in eine demokratisch orientierte Gesellschaft passen. Möglicherweise sind diese Ideen und Ansichten erst nach großem persönlichen Leid gereift. Dann sollte man aber vielleicht eher an der Bewältigung dieses Traumas arbeiten. Denn die Ansichten, die Herr Schäuble in letzter Zeit äußert sind in meinen Augen voller Angst und Panik vor absolut unscharfen Gefahren. Dass ist nicht mehr gesund, dass ist meiner Meinung nach schon krankhaft.

Ich bin kein Arzt. Meine Einschätzuing basiert nur auf dem gesunden Menschenverstand. Aber wer folgendes behauptet, hat den Kontakt zur Realität verloren:

Die Gewährleistung von Sicherheit für Leib und Leben ist wesentlicher Teil der Aufgabe des Staates. Sie sichert uns eine Freiheit, die wir früher nicht hatten: weltweit zu reisen, zu kommunizieren, Geschäfte zu machen

Ich frage mich ernsthaft, wann für Herrn Schäuble dieses früher war. Es ist schlicht falsch, zu behaupten, dass die innere Sicherheit irgendwelche Auswirkungen auf die Freiheit zu reisen, zu kommunizieren und Geschäfte zu machen hat. Es ist ein beliebtes Totschlagargument, was Herr Schäuble immer wieder gerne anführt.

      		 								 			 			 				 				 				 			 			 		_Schäuble spricht im neuen_ _stern davon, dass der Grundsatz der Unschuldsvermutung im Kampf gegen terroristische Gefahren nicht gelten könne. "Wäre es richtig zu sagen: Lieber lasse ich zehn Anschläge passieren, als dass ich jemanden, der vielleicht keinen Anschlag begehen will, daran zu hindern versuche. Nach meiner Auffassung wäre das falsch."_

Nach der Lesart ist es in den Augen von Herrn Schäuble richtig, dass man für das Verhindern von Anschlägen die Unschuldvermutung für jeden außer Kraft setzt, der vielleicht keinen Anschlag begehen möchte. Das sind dann ja im Prinzip alle. Herr Schäuble sagt Ihnen (genau Ihnen) damit ins Gesicht, dass er es für möglich hält, also gerade bei Ihnen ein Gefährdungspotential festellen muss, auch wenn Sie vielleicht garkeine Anschläge verüben möchten.

Nun könnte man ja anführen, das beziehe sich nur auf die Abwehr terroristischer Gefahren. Man sei ja nicht betroffen. Aber was genau ist denn eine terroristische Gefahr? Welches Verhaltensmuster lässt denn auf einen Terroristen schließen? Die Antwort ist einfach: Genau Ihr (ja Sie) Verhaltensmuster ist gerade zu verdächtig. Man müsste annehmen, dass sich in naher Zukunft einen Anschlag verüben möchten, so "normal" verhalten Sie sich.

Wes Geistes Kind Herr Schäuble ist, wird dann schlussendlich in dem folgenden Kommentar offensichtlich.

Der Bundesinnenminister hob hervor, dass er Folter strikt ablehne und sie "auch nicht augenzwinkernd" hinnehme. Wenn jedoch Nachrichtendienste von anderen Diensten Informationen über einen sehr gefährlichen Anschlag erhielten, wäre es "absurd", die Informationen nicht zu nützen, weil "nicht ganz so zuverlässig wie bei uns garantiert ist, dass sie rechtsstaatlich einwandfrei erlangt wurden". Mit einer anderen Haltung, so Schäuble, "würde ich meiner Verantwortung für die Sicherheit der Menschen nicht gerecht."

Foltern ist doof, aber wenn andere das machen, ist das nicht so schlimm.

Ich fordere hiermit den Rücktritt von Herrn Schäuble. Die Gefahr für unsere Freiheit, für unsere Verfassung ist einfach zu groß.

Der Keks, der nicht schmeckt

17.04.2007 19:32

Der Mensch ist ein verschlossenes Wesen. Normalerweise. Der Mensch ist allerdings auch reichlich naiv.

So würde wohl niemand auf die Idee kommen, eine Kopie seines Ausweises in jedem Geschäft, das er besucht, zu hinterlassen.

Viele Menschen benutzen Google. Weil die Suchmaschine brauchbare Suchergebnisse liefert. Sonst würden Menschen Google nicht nutzen. Was man üblicherweise vergisst oder verdrängt, ist die Tatsache, das jede Suchanfrage etwas über einen selbst aussagt. Diese Informationen liegen bei Google irgendwo rum. Es ist davon auszugehen, das diese auch irgendwie benutzt werden.

DoubleClick macht ähnliche Sachen mit Werbung. Da entscheidet aber die angezeigte Werbung und ob man drauf klickt. Wer sich jetzt sagt, das er ja nie irgendwo drauf klickt sei verraten, das auf Webseiten zum Thema A auch Werbung zum Thema A angezeigt wird. Und jedes mal, wenn ich diese Werbung sehe, zählt DoubleClick mit.

In der Menschheitsgeschichte gab es immer wieder Phasen der Aufklärung. Oft wird diese Phase dadurch hervorgerufen, weil irgend jemand den Bogen überspannt hat. Möglicherweise dürfen wir Hr. Schäuble danken, das er die aktuelle Phase der Aufklärung (ich glaube, wir befinden uns in einer) für uns eingeläutet hat.

Durch die Übernahme von DoubleClick durch Google könnte es passieren, das der Wiederstand gegen die Erfassung des Nutzerverhaltens in ungewöhnlich hohem Maße steigt. Diese Grundkonstellation hat das Potential, den Online-Werbemarkt in großem Umfang zu verändern. Das kann zum Nachteil der Nutzer aber auch zum Vorteil der Nutzer sein.

Das Microsoft als ein ehemals (vermutlich immernoch) interessierter Käufer kartellrechtliche Bedenken anführt ist mehr als unglaubwürdig, wenn man bedenkt, das Microsoft den Betriebssystemmarkt und den Browsermarkt dominiert. Bislang hätte ich vermutlich bei Google noch ein besseres Gefühl.

Die Zukunft wird es zeigen. Doch bis dahin erst mal schön aufklären lassen. Z.B. über Kekse(Cookies), die man nicht sieht, die nicht richen und nicht schmecken und so viel mehr über einen selbst aussagen, als der persönliche Lebenslauf.

Als Kind hatte man gelernt: Nimm keine Süßigkeiten von Unbekannten.

Die Welt gehört mir – Tag 1

09.02.2007 10:47

Vorsicht: Der Beitrag kann satirische Elemente enthalten. Lesen auf eigene Gefahr. 

Ich bin heute morgen aufgewacht und war unzufrieden. Niemand, der mir die Pantoffeln zum Bett brachte. Das Frühstück stand auch nicht auf dem Tisch. Zu dumm. Das muss sich ändern.

Die Lösung: Weltherrschaft.

Doch ein Bein vors andere. Erstmal muss ich bekannt werden, bevor ich wie wie der Kleingeist Schäuble einfach von Orwell abschreiben kann um einen Superschritt in Richtung Weltherrschaft vorwärts zu kommen.

Der Schäuble geht mir die letzte Zeit eh schon mächtig auf die Nerven, weil er all meine Bestrebungen durch seine Weltherrschaft zu nichte machen könnte. Den muss ich irgendwie aufhalten. Vielleicht sollte man das Rentenalter absenken. Dann ist er schon auf seinem Altenteil und kann nicht mehr so viel anstellen.

Der Schnee kommt mir dazu gerade recht. Bei so einem Wetter sind die älteren Menschen ja nicht mehr ganz so schnell. Werde mich also heute im Bus vordrängeln und mich auch nicht von den älteren Damen wegschubsen lassen. Wir werden ja sehen, wer heute einen Sitzplatz bekommt.

Und morgen bin ich der Weltherrschaft wieder etwas näher gekommen. 


Empfehlungen: handy taschen | Good Job - Bad Job