Archiv der Kategorie ‘Wahnsinn‘


Die NPD bloggt

12.09.2007 20:27

Es ist schon interessant, dass auch die NPD das Medium Blog für sich entdeckt hat. Dabei sieht alles im ersten Moment recht harmlos aus, wie man schön an einem Kommentar zu meinem Beitrag Verbote retten Leben und töten den Verstand sehen kann. Dort schreibt Thomas Kurbjuhn hinterfragend:

Für die volle Meinungsfreiheit setzt sich heute keine Partei ein, vielleicht nicht mal die NPD, weil das ja eher eine national-autoritäre denn eine liberal-nationale Partei ist. Nur leben die NPD-Jungs die Demokratie am ehesten in Deutschland, weil sie ungeachtet karrieretechnischer Folgen die vorhandene Meinungsfreiheit in vom Establishment unerwünschter Weise bis an den Rand des möglichen ausreitzen.

Man ist fast geneigt, dem Schreiber eine von der NPD unabhängige Sichtweise einzuräumen. Nunja, nur wenn man naiv genug ist. Ein mit schlagworten durchsetzter nichtssagender Text preist die NPD als letzte Bastion der Demokratie. 

Ich hätte den Kommentar natürliche einfach löschen können. Aber das wäre falsch. Denn das spielt so einer Argumentation natürlich in die Hände. Schauen wir uns doch einmal schnell an, wie denn das Meinungsbild des Schreibers sich sonst so darstellt. In dem Beitrag Bettina Tiedjen distanziert sich von Eva Herman schreibt Herr Kurbjuhn:

Die NPD dagegen macht es richtig und distanziert sich von gar nichts, nicht einmal von der ihr unterstellten Verfassungsfeindlichkeit. Genau deshalb ist sie die Partei der Wahl für mich, denn sie durchbricht mit maximaler Kraft die Selbstzerstörung Deutschlands, die sich in immer hysterischer werdenden Selbstbeschimpfungen und Meinungseinschränkungen ausdrückt.

Nun wissen wir, woran wir sind.

Wer gerne noch etwas mehr lesen möchte, dem seien folgende Referenzen empfohlen:

Was hilft? Nachdenken! 

 

 

Verbote retten Leben und töten den Verstand

11.09.2007 15:00

Es wäre mir neu, dass Verbote geeignet sind, leben zu retten. Diese Schlussfolgerung muss man aber ziehen, wenn Herr Frattini sich wie bei Golem zu lesen geäußert hat:

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters soll Frattini laut dieser gesagt haben, er wolle zusammen mit der Privatwirtschaft untersuchen, wie technisch verhindert werden kann, dass Menschen "gefährliche Worte" wie "Bombe" (bomb), "töten" (kill), "Völkermord" (genocide) oder "Terrorismus" (terrorism) nutzen oder nach diesen suchen.

Ich kann mir das recht gut vorstellen. Da ist jemand auf dunklen Pfaden unterwegs und er darf das Wort "Bombe" ja nicht mehr benutzen.

  • Böser Mensch: Hey Du. Ich bin so sauer, ich könnte mich in die Luft hhhhmmmhhhmmhhmm.
  • Potentieller Mitläufer: Du könntest Dich was?
  • Böser Mensch: .. in die Luft hhhmmmhhmmm. Mit einer hhmmmhmmm. Und das ganze Gesocks nehm ich dabei mit.
  • Potentieller Mitläufer: Ich versteh dich nicht. Was auch immer Du meinst, ich bin manchmal so sauer, ich könnt die alle überfahren.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass jemand, der im Internet nach "Völkermord" sucht, sich dann sagt: "Au, ja. Dass ist ja ne prima Idee. Das mach ich jetzt gleich mal."

Die Meinungsfreiheit sieht Frattini dadurch nicht beeinträchtigt, denn Anleitungen zum Bombenbau hätten mit Meinungsfreiheit nichts zu tun, so Frattini im Telefoninterview mit Reuters. Die absoluten Rechte müssten die höchste Priorität haben, allen voran das Recht auf Leben.

Nach dem Recht auf Leben kommt in meinen Augen gleich das Recht auf Freiheit. Verbote schränken die Freiheit aller folgsamen ein. Ein Terrorist wird sich kaum einem Verbot beugen (jemanden umzubringen ist bereits verboten). Demzufolge schränke ich mit so einem Verbot die Freiheit aller Nicht-Terroristen ein, also von uns allen (für denn Fall, dass Du ein mitlesender Terrorist bist: Ich will keinem was böses. Las uns drüber reden.). Wozu brauche ich dann so ein Verbot?

Jemand der Hunger hat, hat es nicht erst, weil er etwas über Brot gelesen hat. 

 

GEZ – jetzt habe ich es verstanden

24.08.2007 09:35

Wie ich heute auf heise.de (GEZ mahnt Bildungsportal wegen falscher Wortwahl ab) lesen durfte, beseitigt die GEZ endlich ein paar Mißverständnisse. Ich habe schon immer ein wenig gezweifelt, aber wenn die GEZ dieser Meinung ist, dann wird sie es ja wissen.

Denn wie man dem Schreiben der GEZ an akademie.de entnehmen kann, ist z.B. die Verwendung von „Gebührenhäscher“ nicht von der GEZ gewollt, aber wie die GEZ ja selbst darstellt mit dem von der GEZ gewünschten Bezeichnung „Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten oder Rundfunkgebührenbeauftragter“ gleichzusetzen.

Wenn ich möchte, dass jemand es unterlässt, mich in der Öffentlichkeit „dreistes Arschloch“ zu nennen, dann mache ich ihm ja auch nicht den Vorschlag, in seinen Ausführungen immer „dreistes Arschloch“ durch meinen Namen zu ersetzen. Denn damit bestätige ich die Wortwahl und kann mich dann eigentlich nicht mehr darauf berufen, dass diese Wortwahl falsch ist.

Die Wahrheit III – zu einfach

17.08.2007 10:01

Es muss wohl schon die 3. Folge sein, die einem da präsentiert wird (siehe bildblog.de). Die Gedanken, dir mir dazu durch den Kopf schossen, waren sehr naheliegend.

wahrheit III Luke's Vater

Die neue Wahrheit

16.08.2007 11:57

Braucht eine Wahrheit jemanden, der sie ausspricht? Können wir nur das denken, was wir auch gehört haben? Wer erkennt die Wahrheit, wenn niemand mehr denkt? Wird die Wahrheit dann überhaupt ausgesprochen?

Fragen über Fragen schießen durch den Kopf und lenken doch vom Kernproblem ab. Was auf Plakaten einer Tageszeitung als Wahrheit verkauft wird, ist weder erschreckend im Inhalt noch als gesellschaftlich relevant anzusehen. Der Umkehrschluss schaft Klarheit: Sind das unsere größten Probleme? Ist die Verkündung ein Tabubruch? Ja? Na dann geht es uns gut, denn wir haben keine Sorgen.

Manchmal ist man nicht viel mehr als der Musikantenstadl des Verstandes. Nur die Welt ist manchmal nicht ganz so heil.


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