Archiv der Kategorie ‘Terror‘


Besuch mich mal…

07.12.2006 19:17

Ich sehe gerade im Fernsehen eine Sendung über Einbrecher. Gut. Ich glaube, das gehört bei der Sendung zu den normalen Aktionen, mit denen vermutlich der Mittelstand selektiv mit Aufträgen versorgt wird (nach der Sendung wollen bestimmt viele eine bessere Wohnungstür und so ähnliches Zeug).

Interessant war da eher die Aussage, dass in Deutschland alle 2 Minuten irgendwo irgendjemand in eine fremde Wohnung einsteigt. Das finde ich allerhand. Ist aber nicht der Punkt, auf den ich hinaus möchte. Die Frage, die sich mir in dem Moment gestellt hat, war: „Warum soll die Polizei verstärkt im Internet Streife gehen, wenn alle 2 Minuten ein Wohnungseinbruch stattfindet?“

Schlaf ruhig, wenn der große Bruder wacht

04.12.2006 22:02

Ihr habt es vielleicht nicht mitbekommen. Es ist auch nicht verwunderlich, aber es ist daher um so erschreckender. Die Bundesregierung hat neue Anti-Terrorgesetze verabschiedet. Sicher.. ich sehe schon die Antworten:

  • Wer nichts zu verbergen hat, der hat nichts zu befürchten.
  • Es schadet doch nicht.
  • Das schützt uns noch viel besser vor dem Terrorismus in unserem Land
  • Du übertreibst.

In einem Forum durfte ich lesen:

Wer nichts zu verbergen hat, muss auch nicht überwacht werden.

Noch ein wie ich finde sehr treffender Spruch:

Diejenigen, die ihre Freiheit zugunsten der Sicherheit aufgeben, werden am Ende keines von beiden haben – und verdienen es auch nicht.

Benjamin Franklin

Doch wie leicht an das ganze verändern kann, ohne das es sich irgendwie großartig anders anhört, kann man hier lesen:

Schäuble betonte bei der lebhaften 2. und 3. Lesung der Gesetzesentwürfe, dass „der Staat die Aufgabe hat, seine Bürger zu schützen“ und dies mit besseren Möglichkeiten zur Prävention mache. Dies sei „konstitutiv für das Abendland“. Der freiheitliche Rechtsstaat müsse in der Lage sein, seinen Bürgern Sicherheit zu gewährleisten, „sonst würde am Ende die Freiheit gefährdet“.

Schauen wir uns doch mal an, wovor uns der Staat da so schützen möchte. Schauen wir dazu mal an, was der große Bruder da überm Teich uns so vormacht (und wir solchen Dingen ja immer gerne nacheifern).

Quelle: heise.de – US-Regierung fordert ein globales Identitätssystem

Mit dem US-VISIT-System – und mit den damit verbundenen Terroristenlisten – wurde in zwei Jahren ein Terrorverdächtiger erkannt. Das US-VISIT-System zur (biometrischen) Identifizierung der Ein- und Ausreisenden mitsamt der Verwendung von Listen mit Verdächtigen wurde im Januar 2004 eingeführt und enthält bislang Informationen von über 70 Millionen Menschen. Bis 2006 wurde bereits über eine Milliarde Dollar in das Programm investiert.

Eine Milliarde Dollar für einen Terrorverdächtigen. Das ist allerhand.

Ich bin ja meist eher etwas pragmatisch. Schauen wir uns mal die Opferzahlen der letzten Anschläge in Europa an.

  • 2005, London: 56 Tote, 600-700 Verletzte
  • 2004, Madrid: 191 Tote, 2051 Verletzte

Laut Wikipedia finde ich folgende Zahlen zur Unfallstatistik Strassenverkehr:

  • 2005: 5340 Tote, 36.500 Verletzte

Wenn ich mir die Zahlen so ansehe (und ich erinnere hiermit nocheinmal daran, dass wir in Deutschland keine Terroropfer zu beklagen hatten und die Unfallzahlen nur die von Deutschland und nicht von Europa wiederspiegeln.), dann stellt sich mir die Frage, warum wir nicht viel viel konsquenter versuchen, die Leben im Straßenverkehr zu schützen. Es dürfte recht einfach sein, die 125 Leben, die im Schnitt pro Jahr im Europa an Terroropfern zu beklagen sind, durch gerettete Leben im Straßenverkehr auszugleichen.

Im Süddeutsche Magazin stand mal ein Artikel mit der Überschrift „Terrorismus“. Dort las ich den Satz (aus dem Gedächtnis):

In Anbetracht des Lebensstandards und der ganzen Vorteile, die ein Leben in der westlichen Welt mit sich bringt, bin ich gerne bereit, das Riskio zu tragen, dass der Terrorismus in sich birgt.

Terrorismus ist ein Totschlagargument. Und wenn man mich fragt, hat der internationale Terrorismus wieder ein großes Ettapenziel erreicht, seit dem ich am Flughafen Flüssigkeiten in kleine Beutel packen muss. Wäre ich Terrorist, würde ich als nächstes ein Attentat mir ner Bombe in Schuhform unternehmen. Und ich sehe bereits, wie wir alle barfuß ins Flugzeug steigen.

Was wäre wohl passiert, wenn man die eine Milliarde Dollar einfach verschenkt hätte. Ohne wenn und aber. Einfach so. Ich glaube, ein Terrorverdächtiger weniger wäre da sicher drin gewesen.


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