Archiv der Kategorie ‘Reisen‘


Bahnsinn – der Kunde ist … verwirrt

20.07.2009 13:59

Ich sitze im ICE von Mannheim nach Hamburg. Der Schaffner, quatsch, Zugbegleiter hat meine Fahrkarte bereits gesehen. In Frankfurt steigt ein Mann zu, der sich in mein Abteil setzt. Der Zugbegleiter kommt und kontrolliert die Fahrkarte. Der Mann fängt auf einmal an mit:

Kunde: Könnten Sie meine Adresse ändern?

Zugbegleiter: Was? Nein, die brauche ich garnicht.

K: Aber ich bin umgezogen.

Z: Aber die Adresse brauche ich jetzt garnicht.

K: Aber Sie sind doch die Bahn.

Z: Aber das kann ich nicht auch noch machen.

K: Aber dann muss ich mich da wieder drum kümmern.

Z: Ja. Ich kann Ihre Adresse nicht ändern.

K: Ob Sie die nun ändern… sonst muss ich das ja wieder machen.

Z: Ja, das müssen Sie machen.

K: Aber das nun Sie machen, oder ob ich das machen. Bei der Bahn macht der Kunde Selfservice.

Z: Irgendwo hört es ja auch mal auf.

K: Dann muss ich mich wieder darum kümmern.

Z: Ja. Gute Fart. [verlässt die Bühne]

Also ich persönlich finde das schon etwas schräg. Ich wäre nie darauf gekommen, eine Adressänderung einem Schaffner (das ist wieder das böse alte Wort) aufzudrücken. Schon aus Selbstschutz nicht. Der Schaffner hat sicher andere Sorgen.. und wenn bei diesem Akt was daneben geht, hätte ich gerne jemand greifbar, den ich dann zur Verantwortung ziehen kann. Aber auch sonst fällt mir kein Grund ein, wieso ich beim Schaffner mit diesem Anliegen an der richtigen Adresse wäre.

Ich hoffe, der Mann zückt kein Messer…

Zitat aus dem Film Adams Family:

Als was gehst Du denn zum Karneval?

Als Serienmörder. Die sehen aus wie Du und Ich.

Bahnkunden sind auch nicht einfach

05.05.2009 09:23

Ich buche meine Zugfahrten online. Eigentlich immer, es sei denn, bestimmte Dinge gehen nicht. Auslandsfahrten zum Beispiel. Oder wenn man einen Bahn-Bonus-Gutschein einlösen möchte. Als bin ich gestern ins Reise-Center (ähm.. ist der Name richtig? egal.., an den Schalter halt) gegangen. Die Schlange war lang, aber es ging voran.

Allerdings zog Unwetter auf (im übertragenen Sinne). Zweimal kurz hintereinander hörte ich die eine Bahnmitarbeiterin sagen:

Dafür müssen Sie sich nicht anstellen, das bekommen Sie auch am Automaten.

Die Antwort habe ich akustisch nicht verstanden, wohl weil der betreffende das auch so wollte. Nicht wegen mir, sondern wegen allen anderen. Der Vorgang hat nur wenig länger als am Automaten gedauert, hätte er nicht mindestens 10 min anstehen müssen.

Es waren noch 6 vor mir, bis auf einmal der Herr, der eigentlich dran gewesen ist, zwei Leute vorgelassen hat. Verdächtig. Als dann die Mitarbeiterin frei wurde, auf die er gewartet hatte, war dann auch klar warum. Er war wohl schon einmal da, so dass er ihre Leidensfähigkeit kannte. Ab da wartete ich ungefähr 20 Minuten, bis ich dran war. So konnte ich gut hören, womit sich die beiden so beschäftigten. Er wollte von Mailand nach Lübeck über Mannheim fahren und dort einen Zwischenstopp einlegen. Aber dabei gab es neben dem Parameter „Was kostet das? Ist der dann billiger?“ noch viele andere Dinge, die die Auswahl des richtigen Zuges erschwerten. Offensichtlich hatte dieser Herr kein Internetanschluss, denn diese Informationen kann man durchaus im Netz zusammentragen. Ich war kurz davor, mich einzumischen und im zu erklären, dass er vielleicht besser in ein Reisebüro gehen sollte, wenn er eine Kreuzfahrt buchen möchte.

Als ich dann endlich dran war, was unter anderem auch noch dadurch verhindert wurde, das eine ältere Dame wohl nach dem Bezahlvorgang noch eine nicht unwesentliche Änderung an ihren Wünschen vorgenommen hat, was wohl zur Rückabwicklung führte, sagt mit die freundliche Mitarbeiterin, dass ich diesen Gutschein auch im Internet hätte einlösen können. Das verwunderte mich, stand doch auf dem Gutschein drauf: Einzulösen: in allen DB-Reise…. Daraufhin meinte Sie, dass alle neuen Gutscheine im Internet einzulösen sind. Ich antwortete mit:

Super

Nachdem ich fertig war, hat der Herr mit der Kreuzfahrt noch am Schalter gestanden.

Mensch Bahn, siehst Du gut aus.

17.12.2008 10:59

Ich habe gerade auf der neuen Bahn-Seite eine Fahrkarte gekauft und muss gestehen, dass ich die Seite richtig gut finde. Die Übersichtlichkeit hat sich grundlegend verbessert, aber auch die Gestaltung spricht das Auge an. Endlich mal was, wo ich nicht nach 2 Sekunden Dinge finde, die eher schlecht gelöst sind.

Hübsch.:)

Bahn hat Vorn-Hinten-Schwäche

12.12.2008 14:56

Wieder einmal kommt der ICE von Hamburg nach München in geänderter Wagenreihung eingefahren. Allerdings diesmal ohne Ansage und nicht einfach umgekehrt, sondern mit vertauschten Zugteilen. Ich stelle mir gerade schon strategisch in die Bahnsteigsmitte, damit ich nicht ans andere Zugende laufen muss, sondern wenn es schlecht läuft, nur die Hälfte.

Wenn es Hamburg mal schaffen sollte, das der Zug so einfährt wie angeschrieben, oder wenigsten so, wie in der Durchsage verkündet, dann würde dieses leise Fluchen auf dem Bahnsteig vermutlich verstummen.

Zum Glück hält sich niemand an Anweisungen

12.12.2008 14:55

Wie gefährlich es sein kann, wenn man sich an Anweisungen hält, verrät folgendes Gedankenexperiment.

Auf dem WC im ICE (kleiner Reim) steht:

Bitte verlassen Sie diesen Raum so, wie sie ihn vorfinden möchten.

Ich habe leider selten so viel Putzmittel dabei, wenn ich Bahn fahre, dass ich das auch leisten könnte. Da reden wir jetzt noch nicht von den fehlenden Schrauben oder kaputten Bauteilen. Wenn sich jetzt aber z.B. eine Rosa-Plüsch-Anhängerin in diesem WC verwirklichen würde, wäre das irritierend aber noch nicht das schlimmste, was unter diesen Umständen passieren könnte.

Ich warte auf den Tag, wo jemand mit einer kleinen Werkzeugsammlung anrückt, und seine Version von einem schönen WC in den ICE nagelt. Ich stelle mir den Dialog mit dem Schaffner (jaja, Zugbegleiter.. als ob der Zug alleine Angst hat) sehr lustig vor. Der abschließende Satz des Handwerkers:

Sie haben ja recht, bis ich das WC so vorfinde, wie ich es vorfinden möchte, bin ich ja noch Jahre beschäftigt, um in allen für mich relevanten ICE’s die WC’s aufzuwerten.

Manchmal sind Anweisungen aber durchaus beachtenswert. Leider führt z.B. der kurze Satz „Bitte nicht die Finger reinstecken.“ dazu, dass es in kurzer Zeit eine ansehnliche Packung „Fingerfood“ gibt.


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