Archiv der Kategorie ‘Marketing‘


Im Web zählt das Produkt

16.08.2007 14:24

Ich kaufe online. Damit unterscheide ich mich nicht von vielen anderen Menschen. Warum auch?

Während ich in Zeiten des aufkommenden Onlinehandels auf vertrauenswürdige Plattformen gesetzt habe und damit einer eingegrenzten Auswahl gegenüber stand, kann ich heut unter zahlreichen eher gleichwertigen Angeboten wählen.

Wenn ich mich entschieden habe, bin ich versucht, auch weitere Käufe über den Anbieter abzuwickeln. Ansonsten entscheidet aber das Produkt, wo ich den Kauf tätige. Das heißt, dass ich Fotozubehör hier und PC-Hardware dort kaufe.

Es ist aber bisher immer so gewesen, dass ich mich, sofern es nötig ist, über unterschiedliche Quellen über das Produkt informiere. Dabei tritt die Informationsquelle derart stark in den Hintergrund, das ich nicht auf der Seite mit den besten Infos kaufe und auch nicht auf der Seite mit dem besten Preis zuschlage, sondern meistens das vertrauenswürdigste Angebot annehme.

Interessant dürfte dabei die Tatsache sein, dass das Produkt dabei viel wichtiger ist als die Handelsplattform. Dabei kommt es auf echten Mehrwert an, denn die meisten Seiten sind vollkommen austauschbar. Guter Service ist es meist nicht.

Damit entscheidet in Zukunft, ob man als Handelsplattform über den nötigen Mehrwert verfügt, um das Geschäft für sich zu entscheiden. Ansonsten teilt man sich den Kuchen mit den hundert anderen und wird davon auf Dauer nicht mal satt.

Die neue Wahrheit

16.08.2007 11:57

Braucht eine Wahrheit jemanden, der sie ausspricht? Können wir nur das denken, was wir auch gehört haben? Wer erkennt die Wahrheit, wenn niemand mehr denkt? Wird die Wahrheit dann überhaupt ausgesprochen?

Fragen über Fragen schießen durch den Kopf und lenken doch vom Kernproblem ab. Was auf Plakaten einer Tageszeitung als Wahrheit verkauft wird, ist weder erschreckend im Inhalt noch als gesellschaftlich relevant anzusehen. Der Umkehrschluss schaft Klarheit: Sind das unsere größten Probleme? Ist die Verkündung ein Tabubruch? Ja? Na dann geht es uns gut, denn wir haben keine Sorgen.

Manchmal ist man nicht viel mehr als der Musikantenstadl des Verstandes. Nur die Welt ist manchmal nicht ganz so heil.

Neue Studie: 7 Millionen Menschen ohne Verstand

06.07.2007 10:43

Fake Ticker

Neue Untersuchungen haben ergeben, dass es weltweit mindesten 7 Millionen Menschen ohne Verstand gibt. Allerdings ist man sich noch nicht sicher, ob es sich hierbei nicht doch um Probleme im zwischenmenschlichen Bereich handelt. Dabei ist bei der untersuchten Gruppe, die mit 7 Millionen als repräsentativ gelten kann, ein auffälliger mehrdimensionaler Realitätsverlust feststellbar. Dabei werden Handlungen des täglichen Lebens eine fiktive Erlebniswelt übernommen, dabei aber in einem Maße übersteigert, dass man von einem stark abgesenkten Schamgefühl und einer sehr geringen Hemmschwelle ausgehen muss.

Auch wenn man der Meinung anhängen könnte, dass sich hier eine ärztliche Behandlung empfehlen würde, ist es viel wahrscheinlicher, dass in naher Zukunft Behandlungen angeboten werden, die diesen Zustand eher vorrantreiben werden. Die für viele Menschen als lästig empfundene reale Welt wird dann für zahlungskräftige Kunden einfach abgetrennt.

Es ist bedauerlich, dass hier der kommerziellen Verwertung von Menschen mit derartigen Problemen nichts entgegen gestellt wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich dieses Problem nicht seuchenartig ausbreitet. Dann im Moment sind nur wenige wirkungsvolle Therapiemöglichkeiten bekannt.

Fake Ticker End

Frage: Wenn man jemand in "Second Life" umbringt, kommt man da dann auf den elektrischen Stuhl?

Geld für schlechte Laune

05.06.2007 17:32

In Kiosk habe ich gerade eine Zeitschrift entdeckt, die den Titel "Meine Schuld" trägt. Zuerst dachte ich: "Da habe ich mich wohl verlesen.", aber ein Irrtum lag nicht vor.

Auf der Titelseite war eine Frau abgebildet, die nicht ganz so lasziv daher schaute, wie es sonst bei solchen Formaten üblich ist. Manchmal würde man auch eher "einfälltig" sagen, aber das ist eine andere Geschichte. Das Bild führte aber bei mir dazu, dass ich das Heft als Frauenmagazin einstufte. Allerdings stand nirgendwo ein "Das Magazin für die Frau, der es noch zu gut geht."

Am besten waren da wirklich die Schlagzeilen:
– Todesursache Kaiserschnitt
– .. hab ich vergessen, aber definitv deprimierende Themen
– Rätsel und Sudoku

Wer macht denn sowas? Und vor allem: Wer kauft den sowas?

Everyone is a software architect – das Web wird zum Desktop

01.06.2007 09:02

Wie ich mit dem Erscheinen von Adobe Apollo bereits erwähnte, verändert sich das Web sehr stark in Richtung Desktop. Auf dem Google Developer Day zeigte dann in einer Liveübertragung aus Mountain View Adobe auf einer Google Veranstaltung nocheinmal die Möglichkeiten von Apollo. Wer sich fragt, wieso Adobe auf dieser Veranstaltung aufgetreten ist, hat dem Punkt verpasst, an dem Google Gears vorgestellt wurde.

Interessant und sicher für den einen oder anderen etwas erschreckend ist die Tatsache, dass beim aktuellen Trend aus Webanwendungen desktopintegrierte Anwendungen zu schaffen Adobe und Google zusammenarbeiten und das ganze dann auch noch unter Open Source stellen.

Nutzer nutzen Dinge. So wird es stark davon abhängen, wie gut solche Anwendungen laufen und welchen Mehrwert sie bieten. Aber es ist nicht davon auszugehen, dass Nutzer aus idellen oder kulturellen Gründen solche Anwendungen ablehnen werden, denn dann würde man diese Menschengruppe anders nennen. Es hängt also alles an einer guten Lösung, einem guten Produkt.

Das bedeutet, dass das Web sich verändern wird und der Desktop zwar nicht überflüssig werden wird, in der Wahrnehmung aber eher in den Hintergrund tritt. Auch das Betriebssystem wird recht schnell irrelevant und die klassische Softwareverteilung durch webbasierte Anwendungssoftware in größerem Maße unnötig. Wenn ich mich recht erinnere hatte damals Netscape die ersten Ideen, wie man auf dem Desktop viel interessantere Sachen darstellen könnte, als so öde Icons. Das war damals m$ Grund genug, das nicht zu mögen. Was damals noch funktionierte wird mit diesem Gegenspieler und den technischen Möglichkeiten nicht mehr funktionieren. Mit dem Internet als Plattform ist es jedem möglich an einem globalen Wettbewerb um die guten und besten Lösungen teilzunehmen. Und gerade kleinere agile Entwicklungen werden davon profitieren, sofern sie erfolgreich die neuen Technologien adaptieren und das Produkt herausragt.

Everyone is a software architect. Just develop it.

 


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