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Word von Irren für Irre

24.04.2007 10:04

Sie möchten in Word die Standardschriftart anpassen. Ja kein Problem, denkt man sich. Doch wenn man dann feststellt, das Word die Änderung irgendwie ignoriert, ist man auf Hilfe angewiesen. Wie gut, wenn diese Hilfe dann direkt von Microsoft kommt.

Doch wer jetzt denkt, dass ist nur ne kleine Hilfestellung für den Fall, dass man den richtigen Schalter nicht gefunden hat, der irrt. Und irren ist schon fast das richtige Wort. Den IMHO kann kein "normaler" Mensch darauf kommen, wie Microsoft sich einen Prozess zur Anpassung der Standardschriftart vorstellt.

http://support.microsoft.com/kb/291291/de

Kurz zusammengefasst:

  • Man gehe in die Schriftauswahl (noch nachvollziehbar), wähle die Schrift und betätige den Knopf "Standard" ("Default") (auch noch nachvollziehbar). Wenn man jetzt dummerweise meint, es sei alles in Butter, hat sich zu früh gefreut.
  • Man betätige die Schift (Umschalttaste) und klicke auf den Menüpunkt "Datei". Hier erscheint nun auf magische Weise der Menüpunkt "Alles speichern". Aha. Wo kommt der denn her?
  • Jetzt klickt man halt auf "Alles speichern" und bekommt die Dateiauswahl zu sehen. Bis hier ist es fast (also mit beiden geschlossenen Augen und ein paar Schmerztabletten) möglich, dem Gedankengang von Microsoft zu folgen. Dummerweise muss man die Datei jetzt aber nicht speichern. Man soll auf "Abbrechen" klicken und führt damit die Änderung durch.

Was? Was macht man denn, wenn man die Änderung dann doch nicht durchführen möchte? Klickt man dann auf "Speichern"? Wann kommt endlich das "Speichern? Ja/Nein/Vielleicht"? Benutzt jemand bei Microsoft auch das eigene Produkt? Wie oft wandern Entwickler bei Microsoft direkt in die Gummizelle? Das sind so Fragen, die einem da so durch den Kopf schießen.

Auch wenn OpenOffice vielleicht noch nicht alles richtig und gut macht. Es ist in den meisten Fällen aber immerhin nachvollziehbar. Hinreichend komplizierte Technik ist manchmal von Magie nicht zu unterscheiden, besonders wenn der "Marktführer" seine Finger mit im Spiel hatte.

 

Narrensicher

08.03.2007 17:59

Technik kann Fluch und Segen sein. Mann könnte meinen, das es nur auf die Dosisi ankommt. Ich glaube, es liegt viel eher an einem System selbst.

Das System ist narrensicher zu bedienen.

Diesen Spruch hört man oft. Genauso oft geht die Formulierung an der Realität vorbei. Hat das System dann einen eingebauten Schutz vor Narren? Und ist jeder ein Narr, der soetwas kauft und wird deshalb zu recht vom System "schlecht behandelt"?

Funktioniert, wie man es erwarten würde.

Vieles ist schneller und kleiner geworden, seit dem ich technik bewust wahrnehme. Aber weniges davon ist tatsächlich besser geworden. Vieles ist nur komplexer geworden. Dabei scheitert es nicht an den Möglichkeiten, sondern an den Ideen.

Mein erster eigener Computer war ein Amiga. Tolles Teil. Man sagt, es war seiner Zeit vorraus. Aber das ist wohl kaum mehr als eine Floskel. Es beschreibt viel mehr das ungehörte Verpuffen einer guten Idee.

Beispiel: Im Amiga steckte man eine Erweiterungskarte rein und schon lief es. Keine Treiberinstallation, keine Jumper stecken. Plug and Play im Jahre 1991. Das funktioniert so langsam mit Linux, weil die Treiber das System mitbringt. Aber das ist nicht das selbe.

Wir beschäftigen uns immer noch viel zu oft mit Systemen, die nicht einfach so funktionieren, wie man das erwarten würde. Das ist entweder Luxus oder Zeitverschwendung. Das darf man sich aussuchen.


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