Archiv der Kategorie ‘Das Leben‘


Gelassener Zombie

09.05.2007 17:27

In den letzten zwei Wochen war ich privat und beruflich recht stark ausgelastet. Das führte dazu, dass ich auf rund fünf Stunden Schlaf reduziert habe.

Sowas macht man nicht weil es Spass macht, denn es hat schon sehr starke Nebenwirkungen. Man fühlt sich eigentlich permanent müde. Man sollte besser nicht Auto fahren. Es passieren Mißgeschicke und Fehler. Immerhin konnte ich die fünf Stunden Schlaf auf einmal nehmen (beim Studium hatte ich mal einen Zwei-Wochen Maraton, bei dem ich zwei Stunden von 6-8 und von 14-16 Uhr geschlafen habe).

Einen eher positiven Effekt hat das ganze aber: wenn man im Zombimodus läuft, kann ein nach ein paar Tagen so gut wie nichts mehr aus der Fassung bringen.

Was, Weltuntergang? Ach jetzt? Na dann geh ich schlafen.

Gemeinsam schwach, einsam stark

02.05.2007 14:15

Um sich zusammen für Etwas zu entscheiden, benötigt man beide Seiten.
Um sich dagegen zu entscheiden, bedarf es nur einer Seite.

Lars Köppen

  

Lüge und Vertrauen

30.04.2007 18:27

Ich stehe am Busbahnhof (warum man das auch immer ZOB abkürzt). An mir läuft jemand vorbei, der einen Rucksack auf dem Rücken und ne Douglas-„darf ich ihnen noch n Deo mit reinpacken“-Tasche in der Hand hat.

Was unterscheidet ihn von jemandem, der die Tasche jemand anderem entrissen hat (ich gehe mal davon aus, dass er es rechtmäßig erworben hat)? Solange man nicht prüft, ob es seine Tasche ist, kann man nur einen Verdacht äußern.

Nun sind aber die Verdachtsmomente nahezu unbegrenzt und in der Ausgestaltung nur durch die eigenen Fantasie eingeengt. Die Realität hält mit genau einer Version dagegen.

Das lässt verschiedene Schlussfolgerungen zu:

– die Realität ist ein unwahrscheinliches Ereignis (und findet vermutlich nicht statt)

– einen Treffer zu landen ist um so unwahrscheinlicher, je mehr Möglichkeiten denkbar sind

– jeder ist verdächtig und macht ganz sicher nicht das, was er vorgibt

Kurz: Vertrauen ist Akzeptanz der Lüge.

Männerkalender

22.04.2007 19:01

Wir haben einen Frauenkalender rumhängen. Da stehen immer so Gedanken drauf, die zumindest auf micht irgendwie deprimierend wirken.

Meine Idee eines entsprechenden Männerkalenders kam jetzt (zumindest bei meiner Lebensabschittsgefährtin) nicht sooo gut an:

  • Januar: n Bier
  • Februar: noch n Bier
  • März: Grillen
  • April: Angeln und Bier
  • Mai: Grillen und Bier
  • Juni: Bier kaltstellen und dann n Bier
  • Juli: Angeln, Lagerfeuer und Bier
  • August bis Oktober: Bier und Grillen
  • November: Bier und auch mal Schnaps
  • Dezember: Bier und Glühwein, kurz mal Sekt.

Wer da eher ein Kalender für Frauen drunter versteht, der findet da vielleicht was bei Amazon.  

Auf ins nächste Jahr. 

Der Keks, der nicht schmeckt

17.04.2007 19:32

Der Mensch ist ein verschlossenes Wesen. Normalerweise. Der Mensch ist allerdings auch reichlich naiv.

So würde wohl niemand auf die Idee kommen, eine Kopie seines Ausweises in jedem Geschäft, das er besucht, zu hinterlassen.

Viele Menschen benutzen Google. Weil die Suchmaschine brauchbare Suchergebnisse liefert. Sonst würden Menschen Google nicht nutzen. Was man üblicherweise vergisst oder verdrängt, ist die Tatsache, das jede Suchanfrage etwas über einen selbst aussagt. Diese Informationen liegen bei Google irgendwo rum. Es ist davon auszugehen, das diese auch irgendwie benutzt werden.

DoubleClick macht ähnliche Sachen mit Werbung. Da entscheidet aber die angezeigte Werbung und ob man drauf klickt. Wer sich jetzt sagt, das er ja nie irgendwo drauf klickt sei verraten, das auf Webseiten zum Thema A auch Werbung zum Thema A angezeigt wird. Und jedes mal, wenn ich diese Werbung sehe, zählt DoubleClick mit.

In der Menschheitsgeschichte gab es immer wieder Phasen der Aufklärung. Oft wird diese Phase dadurch hervorgerufen, weil irgend jemand den Bogen überspannt hat. Möglicherweise dürfen wir Hr. Schäuble danken, das er die aktuelle Phase der Aufklärung (ich glaube, wir befinden uns in einer) für uns eingeläutet hat.

Durch die Übernahme von DoubleClick durch Google könnte es passieren, das der Wiederstand gegen die Erfassung des Nutzerverhaltens in ungewöhnlich hohem Maße steigt. Diese Grundkonstellation hat das Potential, den Online-Werbemarkt in großem Umfang zu verändern. Das kann zum Nachteil der Nutzer aber auch zum Vorteil der Nutzer sein.

Das Microsoft als ein ehemals (vermutlich immernoch) interessierter Käufer kartellrechtliche Bedenken anführt ist mehr als unglaubwürdig, wenn man bedenkt, das Microsoft den Betriebssystemmarkt und den Browsermarkt dominiert. Bislang hätte ich vermutlich bei Google noch ein besseres Gefühl.

Die Zukunft wird es zeigen. Doch bis dahin erst mal schön aufklären lassen. Z.B. über Kekse(Cookies), die man nicht sieht, die nicht richen und nicht schmecken und so viel mehr über einen selbst aussagen, als der persönliche Lebenslauf.

Als Kind hatte man gelernt: Nimm keine Süßigkeiten von Unbekannten.


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