Archiv der Kategorie ‘Das Leben‘


Klimakiller

30.05.2007 18:05

Wiedermal im Bus.

Mir gegenüber sitzt eine Frau, die ein rosa Fliesjackei an hat. Nun ist an diesem Fakt an sich nichts merkwürdiges, so lange man ignoriert, dass es gerade vermutlich so 25 Grad hat (hier im Bus vielleicht sogar mehr). "Ist vielleicht zu faul zum Ausziehen" trifft es nicht ganz, weil man dann wenigstens die Jacke vorn aufmacht und eben nicht bis zum Kinn geschlossen hält. Es ist vermutlich geradezu leichtsinnig mit nem T-Schirt und kurzen Hosen rumzulaufen.

Ältere Menschen ziehen sich meist auch ein wenig zu warm an. Aber so alt wirkte die Frau nicht (so 42). Aber noch sah es so aus, als ob der Hitzekollaps erst einmal nicht eintreten wird (ich hab da schon Leute gesehen, die so ausschauten, als ob die Höllenhitze schon auf Erden spürbar wäre).

Der Busfahrer ist jetzt wieder so gerast, das ich jetzt a) da bin, mir b) schlecht ist und c) er vermutlich in die Hölle kommt (aus Strafe oder weil er auf deren Seite steht).

Mir ist warm und schlecht. Bin ich jetzt schon soooo alt?

Mein Leben der Anderen

26.05.2007 15:03

Auf dem Bahnhof in Stuttgart steht ein Gruppe von Jugendlichen, die auf den ersten Blick an Fasching erinnern. Auf den 2. Blick stellt man dann fest, dass sich die Kids eine modischen Erscheinung hingegeben haben, die gerade in Japan recht großes Interesse hervorruft. Doch leider ist gewollt noch nicht gekonnt und so wirkt das alles nur wie ne schlechte Kopie. Sich aber abheben zu wollen, anders als die Anderen sein zu wollen, endete in dem so wie Andere sein zu wollen.

Fehler sind meist eigene

25.05.2007 09:26

Jeden Tag kann man unzufriedene Menschen sehen. Ursachen gibt es viele, häufig aber meist nur eine: menschliches Versagen.

Das hört sich im ersten Moment noch recht gewaltig an, betrifft aber nicht unbedingt immer Situationen, bei denen große Unglücke passiert sind. Es kann auch was ganz einfaches sein, wie z.B. das Auswählen der falschen Kassenschlange. Dabei kann man eigentlich nur Fehler machen. Der Mensch ist in solchen Situationen viel zu emotional, als das da eine realistische Schätzung herauskommen würde.

Nun liegt das Problem aber nicht in diesen Fehlern, sondern in der Zuordnung, der Schuldfindung. Weil der Mensch sich meist für ziemlich perfekt hält, ist es eigentlich immer ein Fehler der Anderen. Und jetzt kommen wir zum Kern des Problems: durch die falsche Schuldzuweisung entsteht gleichzeitig eine Unfähikeit, den Fehler zu korrigieren, denn zum einen wähnt man die Ursache nicht bei einem selbst und damit der eigenen Kontrolle entzogen, sondern erreicht durch „Hinweise“ an der somit falschen Stelle keinerlei Veränderung. Das führt zwangsweise zur Unzufriedenheit.

So ist es nicht verwunderlich, das der Herr, der intensiv telefonieren annahm, er würde über eine volle Rolltreppe schneller vorwärts kommen, als über die fast leere Treppe, nur noch Kopfschütteln übrig hatte, als er über die riesigen Taschen quetschen musste, die auf der schmalen Treppe leider unmöglich wegzuräumen waren.

Ich vermute stark, dass er abends zu seiner Frau sagt, dass es ein ganz furchbarer Tag war, wo ihm Leute auf einer Rolltreppe den Weg versperrt haben.

Understatement

25.05.2007 06:24

Bei uns in der Nachbarschaft gibt es ein Haus mit einem großen Hund. Der Hund ist schon recht groß und kann bequem über den Zaun schauen. Das es nicht regelmäßig Geschrei gibt, liegt wohl nur daran, das der Hund meist nicht draußen rumspringt. Wie ich bereits berichtete, heißt der Hund Idefix.

Nun ist es so, dass es seit kurzem einen weiteren Hund in diesem Haus gibt. Und "kurz" ist auch das richtige Stichwort. Der Hund ist sehr klein (erst recht, wenn Idefix daneben steht). Vermutlich heist der Kleine dann Hasso oder Bello, vielleicht sogar Obelix (hi, hi), oder Knut … keine Ahnung, wie man so kleine Wadenbeißer so nennt.

Allerdings vermute ich, dass sich der Eigentümer schon lange über die Seltenheit von Beschwerden ärgert und hat jetzt eine Strategie entwickelt, wie man das steigern könnte.

Dazu steht der kleine Hund an der Grundstückstür und bellt so leise, das man dem Hund am liebsten Bellunterricht geben möchte (ich hab das bellen kaum gehört). Dann wurde noch ein Schild angebracht, auf dem durch die Ausführung in Handarbeit die Gefährlichkeit noch unterstreichend ein "Vorsicht Hund" steht(muss auch neu sein).

Wenn jetzt jemand am Zaun vorbei geht und sich über das kleine Häufchen Elend (das kleiner als das Schild ist) lustig macht, schickt man von Hinten Idefix in großen Sätzen an die Front. Ich glaube, es gibt wenige Menschen, die bei so einer Begegnung im ersten Moment gelassen und hoch erfreut wären. Und dann noch ein "Idefix, Iiiiiidefix. Ach, der tut nix" gerufen, um dem Zaungast den letzen Rest zu geben.

Männerhandtaschen

11.05.2007 16:32

Mich bezeichnet man seltener als konservativ. Aber immer, wenn ich einen Mann mit einer Herren- oder Männerhandtasche sehe, hab ich das Gefühl, das ich das bin.

Ich sag es ganz offen: Handtaschen sehen an Männern ganz furchtbar aus. Das haben wohl die meisten erkannt wählen daher absichtlich eine andere Größe. Aber das macht es wirklich nicht besser. Die Erscheinung pendelt dann zwischen Schlüsselbeutel oder unter den Arm gebundenes Furzkissen. Auch auf dem Rücken sieht es eher wie ne Geldbörse mit Tragegurt aus.

Daher folgende Empfehlung: Rucksack oder schwul werden. Dazwischen gibt es nichts.


Empfehlungen: handy taschen | Good Job - Bad Job