Poor Client Protocol

13.02.2007 17:02

Die aktuellen Entwicklungen im Webbereich lassen auf der Softwareentwicklungsseite eine große Lücke erkennen: das Userinterface.

Ajax und Co. versuchen auf einem ungeeigneten Protokoll und mit limitierten Darstellungsmöglichkeiten eine hoch interaktive Nutzerschnittstelle zu emulieren. Das mit solchen Techniken interessante Ergebnisse realisiert wurden, beantwortet aber nicht automatisch die Frage nach dem Sinn.

Es geht nicht mehr nur um Formulare und Eingabemasken. Zunehmend wird im Web auch Multimedia zelebriert, was in Anbetracht der Entwicklung der letzten Jahre zwar nicht verwunderlich ist, aber trotzdem erstaunt, wenn man bedenkt, daß im Bereich der Desktopoberflächen das Thema Multimedia erst lange nach der eigentlichen Nutzerschnittstelle angegangen wurde.
Wenn die Entwicklung nun eindeutig in eine Richtung zeigt, die eine Ablösung des klassichen Desktops durch (im Internet) verteilte Anwendungen vorantreibt, stellt sich nur die Frage nach dem Standard, der dabei zum Zuge kommt.

Schon einmal gab es die Idee eines Netzwerkcomputers, der auch schon damals Befürchtungen bei Microsoft hervorrief. Auch später reagierte Microsoft sehr empfindlich, wenn es darum ging, die Dominanz auf dem Desktop anzutasten. Wie wird dann erst die Reaktion ausfallen, wenn Anwendungen wie Google Spreadsheet wie eine normale Desktopanwendung laufen.
Ajax wird nicht die Antwort sein, aber Ajax ist eine Stufe. Die nächste Stufe wird sicherlich bald erklommen sein. Und dann gibt es vielleicht die ersten Anwendungen, die so leichtgewichtig wie Webseiten daherkommen aber so mächtig wie vollständige Desktopanwendungen sein werden. Das wird die Entwicklung im Webbereich und im Bereich der Desktopanwendungen grundlegend verändern.

Es geht also nicht mehr um die Frage, wie man eine Web 2.0 Anwendung entwickelt, sondern was noch bis Desktop 2.0 zu tun ist. 


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